Um die Entwicklung zu mehr Interkulturalität und Diversitätsorientierung in Kooperation mit Akteur*innen der konkreten Bildungspraxis zu gestalten, wurde eine projekteigene Kerngruppe gebildet. Die Mitglieder brachtenn ihre Praxiserfahrung ein, unterstützen sich im gegenseitigen Austausch, erhielten Fortbildungen und setzen modellhafte Vorhaben vor Ort um. Im Folgenden sind die Mitglieder der Kerngruppe kurz vorgestellt.
Bergwaldprojekt e.V., Martin Ladach. Das Bergwaldprojekt setzt sich bundesweit für den Schutz und den Erhalt von Wäldern, Mooren und Kulturlandschaften ein und für die Förderung des Verständnisses für die Zusammenhänge zwischen Mensch und Natur. Zu diesem Zweck werden praktische, oft mehrtägige Arbeitseinsätze mit Freiwilligen organisiert. Zielgruppen sind Jugendliche und Erwachsene. Martin Ladach arbeitet als Pädagoge mit konzeptionellen Aufgaben und in der pädagogischen Umsetzung für die Waldschule des Bergwaldprojekts in der Geschäftsstelle in Würzburg.
Nationalpark Bayerischer Wald, Lukas Laux. Der Nationalpark hat Erfahrungen mit Bildungsangeboten für geflüchtete Menschen und pflegt punktuell einen interkulturellen Austausch zwischen Deutschen, Iranern und Tschechen. Unter den wissenschaftlich Mitarbeitenden arbeiten Menschen aus verschiedenen Herkunftsländern. Das Internationale Wildniscamp mit zahlreichen Hütten aus Partnernationalparken eignet sich besonders für die Arbeit mit interkulturellen Gruppen und Themen.
Naturpark Dübener Heide, Dr. Torsten Reinsch. Der Naturpark liegt im Südosten Sachsen-Anhalts und im Nordwesten Sachsens und ist von Leipzig, Halle, Lutherstadt Wittenberg, Torgau und Dessau aus gut erreichbar. Für die Geschichte der Region ist die Konversion ehemaliger Braunkohletagebauten prägend. Aus diesem Prozess heraus entstand auch der Trägerverein des Naturparks. Für den Verein Dübener Heide e.V. und den Geschäftsführer Thomas Klepel arbeitet der Soziologe und Philosoph Torsten Reinsch als freier Mitarbeiter in verschiedenen Projekten mit. Er bringt Erfahrungen mit einem interkulturellen Gemeinschaftsgarten u.a. für Geflüchtete in Bad Düben oder einer mehrtägigen Exkursion mit der iranischen Gemeinde Deutschland in die Kerngruppe ein.
Naturpark Rheinland, Dominik Liebenstein. Zum Naturpark, der vor den Toren der Städte Köln und Bonn liegt, gehören vier Umweltzentren, wie zum Beispiel die Gymnicher Mühle. Unter dem Motto „Heimatland: Rheinland“ hat der Naturpark bereits Erfahrungen mit Menschen aus anderen Herkunftsländern und Zuwander*innen als Zielgruppe gesammelt und sich u.a. mit der Frage beschäftigt, wie der Naturpark zu einem Ort der Begegnung und des interkulturellen Lernens gemacht werden kann. Dipl.-Geograph Dominik Liebenstein arbeitet beim Zweckverband Naturpark Rheinland in Hürth in koordinierender Funktion.
Naturschule Region Bodensee e.V., Die Naturschule ist ein Verein von Naturpädagog*innen und Künstler*innen, dessen dezentrale Angebote in Konstanz und zumeist naher Umgebung liegen. Teilweise reichen sie jedoch international bis nach Rumänien in die Deltaregion der Donau. Auch dort wollen Menschen von dem deutschen Knowhow im Naturschutz lernen und für ihr Land profitieren. Ein Biodiversitäts-Lerngarten in Konstanz ist im Aufbau, dabei sollen Menschen mit möglichst vielen kulturellen Hintergründen beteiligt werden. Es bestehen Erfahrungen in der Arbeit mit Geflüchteten und aus dem Projekt Multikulturlandschaft des Stuttgarter Vereins finep. Für dieses Projekt arbeiten die Biologin Dr. Sabine Schmidt-Halewicz und Frouzan Fayazian Nasab, die iranisch-deutsche Wurzeln hat und Landschaftsplanerin von Beruf ist. Die ehemalige Integrationsbeauftragte der Stadt Konstanz ist Mitglied im Verein und unterstützt durch die Übertragung der Einladungen in einfache Sprache; der Kontakt zum Nachfolger ist aufgebaut und wird genutzt.