Angebote in Umweltbildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) können junge Menschen in ihrer Persönlichkeitsbildung stärken und das soziale Lernen und die Bindung von Kindern und Jugendlichen untereinander fördern. Sie tragen damit auch zur Bewältigung der Pandemiefolgen bei. Doch wie gelingt es Umweltbildner*innen insbesondere Kinder und Jugendliche zu erreichen, die etwa aufgrund schwieriger Lebensverhältnisse oder einer physischen oder psychischen Beeinträchtigung vor besondere Herausforderungen durch die Pandemie gestellt wurden und werden? Antworten auf diese Frage bot die fünf-teilige Online-Fortbildungsreihe „Natürlich sozial – Resilienz, Partizipation und Inklusion in Umweltbildung und BNE“, die im Rahmen des ANU-Projekts „AUF!blühen – mit Umweltzentren aus der Krise wachsen“ in zwei Durchläufen im Mai/Juni und August/September 2022 stattfand. Multiplikator*innen der außerschulischen Umweltbildung und BNE erhielten darin:
Leitung: Philipp Vögele, ANU Bundesverband e.V.
Kontakt Für Fragen stehen Ihnen das Team der ANU zur Verfügung Tel. 0175 8590546 auflebenanude
Anne Kuhnert – Institut für digitale Pädagogik Zahlreiche Kinder und Jugendliche haben in den letzten zwei Jahren eine große gemeinsame Krise erfahren. Doch wie können Kinder nach dieser Krisenerfahrung begleitet werden? Wie neue Projekte beginnen, ohne die gemachten Erfahrungen zu ignorieren? In dieser Online-Fortbildung beschäftigten sich die Teilnehmenden mit der pädagogischen Begleitung von Kindern und Jugendlichen nach der Corona-Pandemie. Ein Schwerpunkt lag dabei auf Resilienz mit Blick auf die kindliche Entwicklung, denn das Resilienzkonzept ist eine mögliche Antwort auf die gemachten Erfahrungen der Kinder und Jugendlichen. Die Teilnehmer*innen setzten sich hauptsächlich mit der positiven Stärkung von Kindern und ihrer Lebenswirklichkeit auseinandersetzen und mit der Frage, wie Kinder in und nach Krisenzeiten gut begleitet werden können.
Nina Rademacher & Timo Lämmert – Leicht ist klar, Büro für Leichte Sprache
Für viele Menschen ist Leichte Sprache eine Möglichkeit, sich wichtige Informationen zu beschaffen, eigene Interessen umzusetzen und so am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Leichte Sprache ist deshalb ein wichtiger Schritt für Inklusion. Auch Umweltbildungsanbieter*innen können sie in ihrer Öffentlichkeitsarbeit etwa auf ihrer Website und im Bildungsalltag bedarfsgerecht verwenden. In zwei aufeinander aufbauenden Veranstaltungen lernten die Teilnehmenden für wen und warum Leichte Sprache wichtig ist, machten sich mit den grundlegenden Regeln Leichter Sprache vertraut und erprobten die Anwendung in spielerischen Wort-, Sprach- und Schreibübungen.
Doris Eberhardt – ISA Institut für soziale Arbeit e.V.
(Sexueller) Gewalt vorzubeugen, sie zu erkennen und angemessen zu handeln ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Schutzkonzepte/-prozesse sind mittlerweile in vielen Einrichtungen und Verbänden (verpflichtendes) Thema. Deren Entwicklung und Umsetzung gestaltet sich vielseitig – verbunden mit zahlreichen Fragen, Anforderungen und Empfehlungen aus Wissenschaft, Politik und Praxis. Von Bedeutung sind dabei immer wieder Reflexions-, Partizipations- und Klärungsprozesse im Spannungsfeld von Selbstbestimmung und Schutz. Denn jedes Konzept ist so lebendig wie die Menschen, die es im Alltag gemeinsam diskutieren, (weiter)entwickeln und umsetzen. Im Workshop wurden Grundlagen zu Schutzkonzepten vermittelt. Neben einem Input lag der Fokus auf Sensibilisierung für und Diskussion von Alltagssituationen, Fragen und Themen der Teilnehmenden sowie Impulsen zum Praxistransfer.
Dr. Thomas Schäfer – Global Nature Fond & Tuve von Bremen – Wahrsmannshof – Natur- und Umweltbildung am Reeser Meer gGmbH
Obwohl sich in den letzten Jahren in Sachen Inklusion schon einiges bewegt hat, ist Barrierefreiheit nicht in allen Umweltbildungseinrichtungen Realität. Wie gelingt es durch kleine Anpassungen Menschen mit Behinderung den Zugang zu Naturerfahrungen und Naturbildung zu ermöglichen? Mit Ergebnissen aus dem EU-Projekt „Natur ohne Barrieren“ und Praxiserfahrungen aus dem Umweltzentrum Wahrsmannshof, gaben die Referenten praktische Tipps für die Planung, Vorbereitung, Organisation und Umsetzung von inklusiven Angeboten in der Natur- und Umweltbildung.
Elisabeth Raschke- H3K
Kinder und Jugendliche sind Expert*innen in eigener Sache, können sich eine Meinung bilden und Entscheidungen treffen – wenn Erwachsene sie lassen. Gemeinsam mit der Partizipations-Trainerin Elisabeth Raschke erkundeten die Teilnehmenden, wie Partizipation von Kindern und Jugendlichen in Risikolagen im Kontext von Umweltbildung und BNE gelingen kann.
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