Fachtag, 20. September 2022, Frankfurt am Main, Tagungszentrum Ka Eins
Pandemiebedingt hatten viele Kinder und Jugendliche mit Einschränkungen im Kita- und Schulbetrieb, bei Freizeit- und Unterstützungsangeboten, Kontakten oder mit angespannten Alltagssituationen zu kämpfen. Folgen sind Lernrückstände, psychosozialen Belastungen und Bewegungsmangel. Dabei sind insbesondere Kinder und Jugendliche in Risikolagen betroffen. Naturerfahrungen haben ein großes Potenzial, Kinder und Jugendliche zu stärken und zu entlasten. Sie können sich in vielerlei Hinsicht positiv auf die Entwicklung, die Gesundheit und das Wohlbefinden auswirken. Bildungsangebote sollten Naturerfahrungen auch in Zukunft zielgerichtet und entlang der Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen fördern. Im Rahmen des Fachtags gaben Expert*innen Einblicke in aktuelle Forschungsergebnisse aus Erziehungswissenschaften, Psychomotorik und Psychologie sowie Hinweise für wirksame pädagogische Konzepte.
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In seinem Vortrag leitete Prof. Dr. Ulrich Gebhard zunächst theoretisch anhand eines dreidimensionalen Persönlichkeitsmodells her, inwiefern neben Beziehungen zu Menschen auch Beziehungen zur nichtmenschlichen Umwelt, wie Natur, Landschaften, Orte und Gegenstände wichtig für das Wohlbefinden und die psychische Entwicklung von Menschen sind. Im zweiten Teil stellte er empirische Befunde dar, inwieweit sich Naturerfahrungen positiv auf die körperliche und seelische Gesundheit auswirken. Dabei spielen insbesondere auch die symbolische Bedeutung und Ästhetik der Natur eine wichtige Rolle. Zusammengefasst bieten Naturerfahrungen gute Bedingungen dafür:
die eigenen Ressourcen zu entfalten
die Persönlichkeit zu entwickeln (nur wenn es in einer Atmosphäre von Freiheit, Abenteuer und Freizügigkeit geschieht)
Glück, Gesundheit, Wohlbefinden zu fördern
den eigenen Körper zu spüren
eine Beziehung zu sich selbst zu bekommen
das eigene Leben als ein Sinnvolles zu interpretieren
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Resilienz kann als erfolgreiche Anpassung an schwierige oder herausfordernde Lebenserfahrungen, durch mentale, emotionale und verhaltensmäßige Flexibilität verstanden werden. Resilienz hängt maßgeblich davon ab 1.) wie man seine Mitwelt sieht und sich mit ihr auseinandersetzt, 2.) welche Ressourcen und 3.) welche Bewältigungsstrategien man hast. Sie kann auf all diesen Ebenen beeinflusst werden. In einer Studie (Vazques, Carmelo, Carmen Valiente et al. 2021) konnte gezeigt werden, dass Personen, die 1.) nur schlecht Unsicherheiten aushalten können, 2.) sehr misstrauisch gegenüber anderen Menschen sind und 3.) wenig Hoffnung haben, dass es besser wird, während der Covid-19-Pandemie mehr posttraumatische Symptome ausgebildet haben. Hingegen zeigten Menschen mit 1.) eher positiven Zukunftseinschätzungen, 2.) dem Glauben an das Gute in der Welt und 3) einer hohen Identifikation mit der gesamten Menschheit, mehr posttraumatisches Wachstum. Ressourcen, die sich fördernd auf Resilienz auswirken:
Ressourcen, die sich hemmend auf Resilienz auswirken: