Laufzeit: März bis April 2016
Kurzbeschreibung: Mit dem Ziel, sich einen Überblick über vorhandene Umweltbildungsaktivitäten mit geflüchteten Menschen zu schaffen, führte die Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung Bundesverband e.V. (ANU) eine bundesweite Online-Umfrage unter Mitarbeitenden in Umweltzentren und anderen Umweltbildungseinrichtungen durch. Die Umfrage richtete sich auch an freie Honorarkräfte in Umweltzentren und an freiberuflich tätige und selbständige Umweltpädagog*innen.
Projektbeschreibung Die ANU verschaffte sich von März bis Juli mittels einer Online-Erhebung einen bundesweiten Überblick über vorhandene Aktivitäten, Herausforderungen und Fortbildungsbedarf und bereitete die Ergebnisse für Multiplikator*innen, potenzielle Partner und Öffentlichkeit auf. Damit sollte eine Grundlage für künftige Qualifizierungs- und Vernetzungsarbeit hergestellt werden. Als Themen bisher bekannter Umweltbildung mit Geflüchteten galt das Kennenlernen der Natur und Landschaft in der Umgebung einer Flüchtlingsunterkunft, das gemeinsame Gärtnern, Aktionen zur Streuobstwiesenpflege, die Umgestaltung von Flüchtlingsunterkünften oder Umweltbildungsangebote für Vorklassen in staatlichen Schulen. Praktika und Ableistung von Freiwilligendiensten waren Möglichkeiten zur Mitarbeit. Durch die öffentliche Darstellung dokumentierter Praxisbeispiele sollten Nachahmungen und Weiterentwicklungen sowie die Anbahnung von Kooperationen etwa mit Partnern aus dem Sozialen Bereich erleichtert werden.
Ergebnisse der Erhebung zum Ist-Zustand und Fortbildungsbedarf der Multiplikator*innen: An der bundesweiten Erbebung beteiligten sich 205 Umweltpädagog*innen, von denen rund die Hälfte bereits Angebote mit geflüchteten Menschen durchgeführt hatten. Sie förderten den Spracherwerb bauten Vorurteile ab und boten Rahmen für interkulturellen Austausch. Wie erwartet, waren die häufigsten Themen Natur, Naturschutz und Garten. Abfall oder Ernährung wurden je bei 38 % der Anbieter aufgegriffen. Nur noch 12 % boten Bildungsangebote zum Thema Energie an. Möglichkeit zur aktiven Mitarbeit bot insbesondere die Landschaftspflege. Fast alle Anbieter kooperierten mit Institutionen außerhalb der Umweltbildung und 59 % würden diese Kooperationen gerne intensivieren. Von den "Nicht-Erfahrenen" bekundeten die meisten Interesse, künftig Angebote für Geflüchteten umszusetzen. Fortbildungsbedarf bei den Multiplikator*innen bestand vor allem im Bereich Methoden, zu kulturellen Unterschieden und zum Thema Verständigung. Die Umfrageergebnisse wurden auf 20 Seiten zusammengefasst und können hier heruntergelden werden.
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Anschlussprojekt zur Fortbildung, Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit In einem weiteren Vorhaben "Integration geflüchteter Menschen durch Umweltbildung" hat die ANU von Juni 2016 bis Dezember 2017 bundesweit Maßnahmen zur Fortbildung und Vernetzung angeboten. Dabei wurde als Internet-Plattform die Seite www.umweltbildung-mit-fluechtlingen.de, die zunächst auf Bayern ausgerichtet war, bundesweit ausgebaut. Seit 2019 steht diese Website als Archiv zur Verfügung.
Beispiele 2016 bis 2018 Die Erhebung ermittelte Praxisbeispiele, die ein breites Themen- und Methodenspektrum abstecken und im gesamten Bundesgebiet verteilt arbeiten: Angefangen bei der Abfalltrennung in Würzburg, über Berufsorientierungsangebote in Brandenburg bis hin zu Kunst in der Natur in Hessen werden auf der Archivseite über 100 Beispiele guter Praxis mit Erfahrungsberichten sowie Hinweise auf Materialien vorgestellt.
Kontakt Annette Dieckmann, ANU (Leitung), ANU-Bundesgeschäftsstelle Kasseler Str. 1a 60486 Frankfurt am Main Tel. 069 716733292-1 dieckmannanude