Laufzeit: Februar und März 2012
Kurzbeschreibung: Die Tagungsreihe BNEE beschäftigte sich im Frühjahr 2012 mit der Rolle der Bildung in der Transformation unseres Energiesystems. Sie hatte zum Ziel, die Energiewende verstärkt in Bildungsbereiche zu tragen, Energiexpert*innen und Bildungsmultiplikator*innen zu vernetzen und zu stärken.
Die Transformation unseres Energiesystems stellt uns vor große Herausforderungen in allen Bereichen unserer Gesellschaft. Bildung ist dabei ein unerlässlicher Baustein im Umbauprozess, der die Menschen befähigen kann, sich komplexes, neues Wissen zu erarbeiten, Unsicherheiten auszuhalten, Emotionen zu hinterfragen und Entscheidungen zu treffen und umzusetzen. Wo stehen wir in diesem Prozess und wie sieht Bildung für diesen Wandel aus?
Damit beschäftigte sich die Tagungsreihe BNEE – Bildung für nachhaltige Entwicklung und Erneuerbare Energien im Frühjahr 2012. Sie hatte zum Ziel, die Energiewende verstärkt in die Bildungsbereiche zu tragen, Energieexpert*innen und Vertreter weiterer Fachdisziplinen, z.B. aus der Landschaftsplanung mit Bildungsmultiplikator*innen zusammenzubringen und Multiplikator*innen Orientierung im dynamischen und komplexen Themenfeld der Erneuerbaren Energien zu geben.
Vier bundesweite Tagungen im Februar und März 2012 in Hamburg, Leipzig, Frankfurt am Main und Düsseldorf thematisierten die Energiewende und Bildung an Schnittstellenthemen wie dem Umbau der Energieinfrastruktur, der Flächennutzung, den globalen und lokalen Perspektiven der Erneuerbaren Energien und der Aus- und Weiterbildung für die Energiewende.
Die Zielgruppen und Teilnehmer der Tagungen waren Vertreter der Energiefachexperten aus Universitäten, Forschungseinrichtungen, NGOs, Verbänden, Kammern, Unternehmen, Planer sowie Bildungsmultiplikatoren aus dem schulischen, außerschulischen, berufsbildenden und universitären Bereich.
Bei der Konzeption und Organisation der Tagungen hat die ANU mit verschiedenen Kooperationspartnern zusammengearbeitet. Die Deutsche UNESCO-Kommission e.V. und die Agentur für Erneuerbare Energien e.V. waren Partner der gesamten Tagungsreihe, die auch ein Beitrag zur UN-Dekade BNE, zum Wissenschaftsjahr 2012 „Zukunftsprojekt Erde“ und zum „2012 International Year of Energy for All“ war. Weitere Partner waren das Bundesinstitut für Berufsbildung, das Kultusministerium Sachsen und BNE-Netzwerke der Kultus- und Umweltministerien in Hessen und Hamburg, das Amt für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung der Evangelischen Kirche von Westfalen (MÖWe), die Natur- und Umweltschutzakademie NRW und mehrere lokale Partner.
Die Dokumentation „Energiewende & Bildung“ fasst wesentliche Ergebnisse der interdisziplinären BNEE-Tagungsreihe zusammen. Neben Fachbeiträgen von Energie- und BildungsexpertInnen werden Bildungsprojekte und Materialien vorgestellt, die LehrerInnen und PädagogInnen dabei unterstützen, Themen der Energiewende zielgruppengerecht aufzubereiten:
Gedruckte Tagungsdokumentation können per E-Mail mit dem Betreff „Bestellung BNEE Dokumentation“ bei der ANU-Bundesgeschäftsstelle bezogen werden.
Kontakt: Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung Bundesverband e.V. Kasseler Straße 1a 60486 Frankfurt am Main
Tel. 069 9778339-0 bundesverbandanude
(4 MB)
Erneuerbare Energien in der beruflichen Praxis
Mit der Tagung „Erneuerbare Energien in der beruflichen Praxis“ am 20. und 21. Februar 2012 im Elbcampus in Hamburg-Harburg eröffnete die Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung Bundesverband e.V. ihre Tagungsreihe „Energiewende & Bildung“.
Die Tagung, in Kooperation mit dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) und weiteren Partnern, gefördert vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, setzte sich mit Erneuerbaren Energien und nachhaltiger Entwicklung als Querschnittsthema in der beruflichen Bildung und Praxis auseinander. Die Tagung bot Ansätze für Qualifizierungsmöglichkeiten im Bereich Erneuerbare Energien und Bildung für nachhaltige Entwicklung. Es wurden Beispiele für die Berufsorientierung präsentiert und Berufsschulen berichteten über ihr breitgefächertes Bildungsangebot zum Schwerpunktthema Erneuerbare Energien. Im Bereich der beruflichen Weiterbildung wurden Angebote von zuständigen Stellen, z.B. Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern, Unternehmen, Gewerkschaften und Non-Profit-Organisationen im Hinblick auf Bildung für nachhaltige Entwicklung diskutiert. Die Tagung ermöglichte FachexpertInnen der Erneuerbaren Energien und MultiplikatorInnen aus den Bildungsinstitutionen die gegenseitige Kontaktaufnahme. Zielgruppen der Tagung waren in der beruflichen Aus- und Weiterbildung tätige Akteure aus öffentlichen und privatwirtschaftlichen Bildungseinrichtungen (berufliche Schulen, Bildungsträger, Fachhochschulen, Hochschulen, Akademien), Unternehmen, Handwerkskammern, Industrie- und Handelskammern, Innungen und Ministerien sowie interessierte EnergieexpertInnen.
Vorträge und Präsentationen
Ausführliches Programm zur Tagung (761 KB) Grußwort - Dr Kai Hünemörder (149 KB) Fit für die Energiewende (443 KB) Kompetenzzentrum Bau und Energie (5 MB)
Forum Nr. 1: Berufliche Bildung für nachhaltige Entwicklung - Umsetzung im deutschen und europäischen Kontext, Visionen und Bedarfe für die weitere Energiewende.
Fachkräftesicherung aus Sicht des Ausbildungsverordnungsgebers (196 KB) Das EU-Projekt AIRE - Adapting and Installing an International Vocational Training for Renewable Energies (435 KB) HaBiNa - handwerkliche Aus- und Weiterbildung für Nachhaltigkeit (2 MB)
Forum Nr. 2: Gemeinsam für Aus- und Weiterbildung im Bereich Erneuerbarer Energien - Kooperationen von Bildungsanbietern und Tandems aus Energiefach- und Bildungsexperten
CO2-Werkstatt - Klimaschutz praktizieren - Wissen optimieren (639 KB) Partnerschaft für Klimaschutz, Energieeffizienz und Innovation, Informations und Qualifizierungsoffensive (969 KB)
Forum Nr. 4: Bildung und Karrierewege im weiten Tätigkeitsfeld Erneuerbarer Energien - Möglichkeiten zur Fachkräftegewinnung und -Sicherung.
Allianz für Zukunftsberufe (708 KB) Fit for New Energy (1 MB) Fit für die Wende (1 MB)
Praesentation_EWO.pdf (3 MB) Projektentwicklerin_f._Energiegenossensch.-Blended_Learning_-_D._Frhr._v._Blittersdorff.pdf (7 MB)
Stromnetze der Zukunft - Energieinfrastruktur als Bildungsthema
Die zweite Fachtagung der Tagungsreihe BNEE des ANU Bundesverbandes drehte sich rund um "Stromnetze der Zukunft - Energieinfrastruktur als Bildungsthema", und fand vom 28. bis 29. Februar im Leipziger Mediencampus / Villa Ida statt. Der Ausbau der Stromnetze gilt als Nadelöhr der Energiewende. Zur viel gestellten Frage, wie viele Kilometer und welche neuen Leitungen gebraucht werden, gehört die Betrachtung des gesamten Stromversorgungssystems: Welche Kombination aus Kraftwerken, Energiespeichern und Netzen ist zukunftsfähig? Welche Szenarien gibt es, mit welchen Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft? Was müssen Entscheider angesichts der Langfristigkeit und hohen Kosten von Investitionen in Energieinfrastrukturen wissen, um sie richtig zu lenken? Welche Gestaltungsmöglichkeiten haben einzelne Bürger bzw. lokale Gruppen bei der Entscheidung über Energieinfrastrukturen? Wie wird sich das Alltagsleben durch intelligente Stromnetze (Smart Grids) verändern, z.B. durch eine stromangebotsorientierte Steuerung unserer Haushaltsgeräte? Und wie funktioniert unsere Stromversorgung überhaupt genau – heute und morgen? Auf der Tagung erläuterten Fachleute die Funktionsweise des Stromversorgungssystems, stellten Szenarien zur Energieinfrastruktur von morgen vor und benannten die Akteure, die an den Diskussionen und Entscheidungen beteiligt sind. Gemeinsam mit den MultiplikatorInnen wurden Akzeptanzfragen und die Herausforderungen für die Bildung diskutiert. Anhand von Beispielen wurde vorgestellt, wie die Fragen der Energieinfrastruktur an Hochschulen verankert werden, welche Bildungsangebote es für den schulischen Bereich gibt und wie Bildung das Engagement von Bürgern für die erneuerbare Energieversorgung unterstützen kann.
Zielgruppe der Tagung waren MultiplikatorInnen aus dem Hochschulbereich und dem schulischen, außerschulischen und Lehrerbildungsbereich sowie kommunale PolitikerInnen, PlanerInnen und VertreterInnen von Bürgerinitiativen sowie interessierte EnergieexpertInnen.
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Energielandschaften und Flächennutzung - verstehen, planen, mitgestalten
In Frankfurt am Main fand die dritte Tagung der BNEE Reihe des ANU Bundesverbandes statt. Vom 6. bis 7. März wurden im Haus am Dom wichtige Bildungsthemen rund um "Energielandschaften und Flächennutzung - verstehen, planen, mitgestalten" vorgestellt, diskutiert und vertieft.
Wind- und Solarparks, Raps- und Maisfelder, Biogas- und Wasserkraftanlagen zeugen bereits heute davon: Die Erneuerbaren Energien verändern unsere Flächennutzung und unser Landschaftsbild. Welche und wie viele Flächen beanspruchen die einzelnen Erneuerbaren Energieträger heute und bei einer 100%-Versorgung? Welche Chancen bietet die mögliche Dezentralität der Erneuerbaren Energien den Kommunen, lokalen Initiativen wie Genossenschaften und jedem einzelnen? Wie groß ist die Akzeptanz in der Bevölkerung? Und wie bereiten MultiplikatorInnen in der Bildungsarbeit diese Diskussionen methodisch für verschiedene Zielgruppen auf?
Auf der Tagung stellten ExpertInnen aus Wissenschaft, Planung und Politik hierzu die aktuellen Entwicklungen vor und geben fachliche Orientierung, z.B. zu Energielandschaften heute und Szenarien für morgen und zur Bürgerbeteiligung bei der Planung von Energieparks. MultiplikatorInnen aus Bildungsprojekten zeigten, wie sich die Fakten für verschiedene Zielgruppen im Sinne der Bildung für nachhaltige Entwicklung gut verständlich vermitteln lassen. Sie regten an, mit Methoden wie Planspielen zu Windparks, Szenariotechniken und der Bewertung von Leit- und Landschaftsbildern, Bildungsangeboten wie Bioenergieerlebnis, Lernort Solarpark, Jugend & Flächenbewusstsein ein komplexes und fundiertes Verständnis für die Lösungen der Zukunft aufzubauen. VertreterInnen aus Kommunen und Regionalplanung diskutierten die regionalen Chancen der Energiewende und stellten bürgernahe Planungsmethoden vor. Eine Exkursion zu den vertikalen Flächen der Frankfurter Hochhäuser und ihrer Energieversorgung sowie ein Theaterstück rund um die Klimakatastrophe mit Musik und ein Markt der Möglichkeiten rundeten das Programm ab.
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Von Agrosprit bis Wüstenstrom - die globalen Zusammenhäge der Energiewende
"Von Agrosprit bis Wüstenstrom - Die globalen Zusammenhänge der Energiewende als Herausforderung für die Bildungsarbeit" war das Themenfeld der Tagung in Düsseldorf. Vom 12. bis 13. März wurden die Erneuerbaren Energien hinsichtlich ihres positiven Effektes für das Klima, den Fussabdruck des Energiesystems und ihren Chancen und Risiken auf dem weltweiten Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung diskutiert.
Raps und Palmöl im Tank, Solarkraftwerke in Marokko, Offshore-Windparks in der Nordsee – Erneuerbare Energien sind auf dem Vormarsch, in Deutschland und weltweit. Mit der Energiewende wachsen die Debatten über die richtigen Lösungen und Wege. Was ist besser: Wind oder Solar? Oder kommt ohnehin nur die abgestimmte Kombination von Beidem in Frage? Verschärfen wir den Hunger, wenn wir Biosprit tanken? Sind Holzhackschnitzel aus Kanada sinnvoll? Ist Desertec der Weg oder doch eher Bürgerkraftwerke? Oder beides? Was ist wichtiger: technische Lösungen oder andere Lebensstile? Wie können wir das eine tun ohne das andere zu lassen? Können Erneuerbare die Energiearmut überwinden oder sind sie nur eine Option für die, die sie sich leisten können? Inwieweit birgt die Energiewende die Chance einer tiefgreifenden gesellschaftlichen Veränderung, in Deutschland, aber auch weltweit?
Die Tagung gab Auskünfte aus lokaler wie globaler Perspektive und verglich die verschiedenen erneuerbaren und fossil-atomaren Energieträger und ihre Nutzungsformen im Klima- und Nachhaltigkeitscheck. Anregungen für die pädagogische Arbeit in Schule wie in außerschulischer Bildung gaben Bildungsakteure mit Erfahrungen zu methodischen Ansätzen wie der Bilanzierung des Fußabdrucks, Rollenspielen, der Einbeziehung von Solaranlagen und Windrädern im Schulleben und im informellen Lernen in der Kommune. Methoden der kulturellen sowie Ansätze inklusiver Bildung wurden vorgestellt. Die Fachtagung markierte den Abschluss der Tagungsreihe BNEE. In einer Podiumsdiskussion sollte deshalb ein Ausblick in die Zukunft gewagt werden, um weitere Potentiale der Bildungsarbeit in der Energiewende zu skizzieren. Die Tagung richtete sich an MultiplikatorInnen des Globalen Lernens, der Umweltbildung und der Bildung für nachhaltige Entwicklung aus Schule, Verbänden, Kirche und Kommunen sowie interessierte Fachleuchte z.B. aus dem Energiesektor.
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Gefördert wurde das Projekt BNEE vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit unter dem Dach der Gesamtstrategie der Bundesregierung zum weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien.