BNE-Defizite in Bundesministerien

Im Jahr 2000 forderte der Bundestag einstimmig die Bundesregierung auf, in jeder Legislaturperiode einen Bericht zur BNE vorzulegen. In ihrem aktuellen, 150 Seiten langen Bericht zieht die Regierung Bilanz über die letzten vier Jahre. Nachhaltige Entwicklung sei das Leitprinzip ihrer Politik und müsse in allen Bildungsbereichen verankert werden. In ihrem Sachstandsbericht führt die Bundesregierung allerdings nur Elementarpädagogik, Schule, Hochschule und berufliche Aus- und Weiterbildung auf – außerschulische Bildung und informelles Lernen scheinen unbekannt. Erwähnt werden die UN-Dekade BNE als wichtiger Bezugspunkt sowie die Leistungen der gesellschaftlichen Akteure und der Länder. Interessant ist die Verankerung von BNE in den einzelnen Ressorts. Umfangreiche und sachkundige Beiträge können Bildungs-, Umwelt- und Entwicklungsministerium aufweisen. Defizitär sind die Darstellungen „BNE-ferner“ Ministerien. Das Verteidigungsministerium weist auf die Bedeutung des Umweltschutzes in der Ausbildung von Offizieren hin und merkt an, dass „nachhaltiges Handeln“ mehr als nur theoretisches Wissen bedeute. Das Bundeswirtschaftsministerium dagegen prüft erst noch, ob „die Nachhaltigkeit“ in der Neuordnung der Berufsbilder hinreichend berücksichtigt ist. Besonders enttäuschend ist der Beitrag des Bundesbeauftragten für Kultur und Medien. Auf immerhin vier Seiten wird umfangreich dargestellt, wie durch Medienangebote das Leben von Kindern und Jugendlichen „nachhaltig bereichert“ werden kann.

www.bmbf.de/pub/bericht_fuer_nachhaltige_entwicklung_2009.pdf