Jugendreport Natur schockiert

Junge Menschen verlieren ihre natürliche Existenzgrundlage immer mehr aus dem Blickfeld. Es herrscht ein widersprüchliches Patchwork aus Naturverklärung, Naturkulisse und gedankenlosem Naturverbrauch vor. Das sind die Ergebnisse einer neue Studie des bekannten Natursoziologen Rainer Brämer von der Universität Marburg ("Das Bambi-Syndrom") zur Naturentfremdung von Jugendlichen. Er präsentierte den Jugendreport erstmals im März auf einer Veranstaltung der ANU Hessen und verschiedener Jugend-Umweltorganisationen. Bei einer Befragung von über 2.000 Jugendlichen nannte die Hälfte der Befragten ein Gärtnerprodukt als Lieblingspflanze, einem Drittel fiel keine Pflanze ein, nur weniger als ein Sechstel verwies auf ein Wildgewächs. Obwohl die Rose die bekannteste Pflanze ist, kennen nur 13 Prozent den Namen ihrer Früchte. Das Pflanzen von Bäumen finden fast alle Jugendlichen sehr wichtig, das Fällen von Bäumen halten aber 75 Prozent für schädlich. Trotz alltäglichem Verzehr von Bouletten, Würstchen und "Chickenwings" hält nur ein Drittel das Schlachten von Tieren für notwendig.
Die Natur nimmt einen unbestrittenen Spitzenplatz in der Wertehierarchie von jungen Menschen ein. 90 Prozent glauben, ohne sie nicht auszukommen. Das Interesse an der Natur nimmt dagegen stetig ab. Rund die Hälfte der Jugendlichen hat nicht das geringste Interesse, mehr über die Natur zu erfahren, und nur 7 Prozent engagieren sich nach eigenen Angaben aktiv für den Natur- oder Umweltschutz.
Eine Zusammenfassung der Studie sowie eine Liste mit politischen Forderungen der Verbände kann von der Homepage der ANU Hessen heruntergeladen werden.

Kontakt: www.anu-hessen.de/positionen/index.htm oder Rainer Brämer, Fon ++49/(0)6421/2824709, E-Mail braemermailer.uni-marburgde