Nachhaltigkeit lernen durch Handeln statt Reden

"Sozioökologische Umweltbildung in der Praxis" heißt eine neue Studie, die Ende März von der Forschungsgruppe von Regula Kyburz-Graber (Universität Zürich) veröffentlicht wurde. Er greift die Ideen von Krämer (1997) auf, wonach Umweltfragen umfassend als Probleme individuellen und kollektiven Handels sowie individueller und gesellschaftlicher Rahmenbedingungen gesehen werden müssen. Lösungen sind entsprechend komplex und können sich nicht in Appellen an die Menschen, ihr individuelles Verhalten zu verändern, erschöpfen. Bildung für nachhaltige Entwicklung muss deshalb anders sein als Ausbildung von zukünftigen StaatsbürgerInnen nach einem einheitlichen Muster von umweltgerecht handelnden Menschen. Doch wie gehen Bildungsinstitutionen damit um? Vier umfangreiche Fallstudien an Schweizer Gymnasien und Fachhochschulen zeigen auf, dass es für Schüler und Lehrer wichtiger ist, den Umgang mit Komplexität und Prozesshaftigkeit an konkreten Problemstellungen zu lernen als ein eingeschränktes Verständnis von nachhaltiger Entwicklung zu versteifen. Das Ziel muss sein, sich dem Thema von verschiedenen Perspektiven annähern zu können. Die Studie kann im Internet unter www.hlm.unizh.ch/umweltbildung.html eingesehen und heruntergeladen werden. (jfs)

Kontakt: Dominique Högger, Universität Zürich, Abteilung Höheres Lehramt Mittelschulen, Winterthurerstraße 30, CH-8033 Zürich, Fon ++41/(0)1/3113813, Fax 6344954, E-Mail dhoeggerdplanetch