Was tun, wenn den Schülern (und späteren Wählern) das Verständnis für die Notwendigkeit von Biotechnologie und somit für die Notwendigkeit von Novel Food oder Transgenen Tiere fehlt? Man gründete (bereits 1991) eine Arbeitsgruppe, in der Experten aus seriösen Institutionen verschiedener EUMitgliedsländer mit EU-Fördergeldern Unterrichtsmaterialien erstellen, die durch "ausgewogene Informationen" in "unterhaltsame Weise" Schüler dazu befähigen sollen, "daß sie in der Lage sind, auch bei einer Vielzahl künftiger Produkte der Biotechnologie die richtige persönliche Wahl" zu treffen. Diese "Europäische Initiative für Biotechnik im Unterricht" (EIBE), in Deutschland durch das Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften Kiel (IPN) und den Fachbereich Psychologie der Uni Gießen vertreten, plant die Entwicklung, Evaluation und Verbreitung von Unterrichtsmaterialien zu folgenden Themen: Transgene Tiere und Pflanzen, Novel Food, Human Genome Projekt, Biotechnologie und Entwicklungsländer, Biotechnologie und Umwelt, Medizinische Biotechnologie, Reproduktionstechnik, Geschichte der Biotechnologie. Die beabsichtigte "kritische Einstellung der Schüler" läßt jedoch z.B. beim Thema Novel Food keine Nullvariante zu, es werden lediglich Herstellungsverfahren, Chancen und Risiken sowie die öffentliche Debatte abgebildet. Die Scheinheiligkeit der Argumentation wird durch die "Scientific News" offenbart, die als Anhang die großartigen "Erfolge" der Biotechnologie preisen ("Neuartige Antibiotika zu erwarten"), nicht aber ihre Gefahren darstellen. Prädikat: besonders kritikwürdig!
Kontakt: EIBE-Sekretariat, Dr. Regina Rojek, IPN, Olshausenstr. 62, 24118 Kiel, Tel: 0431-8803137