Bereits im Februar 1994 legte der Rat der Sachverständigen für Umweltfragen ein übergreifendes Gutachten zur Umweltpolitik in Deutschland vor. Es enthält den Versuch, das Leitbild einer nachhaltigen und "dauerhaft-umweltgerechten Entwicklung" zu operationalisieren. Das relativ hohe Umweltbewußtsein in Deutschland muß sich noch stärker als bisher in konkretes umweltfreundliches Verhalten umsetzen - bloß wie? Geduldiges Papier also, das man ruhig vergessen kann? Daß dem nicht so ist, ergibt der Blick in die Langfassung des Gutachtens, die wahrscheinlich nur wenige gelesen haben. Hier deshalb ein Auszug aus dem Kapitel 3.2.2. "Bildungspolitische Instrumentarien" und hieraus wiederum nur einige Sätze zum Themenbereich "Weiterbildung": "Der Bereich Weiterbildung läßt sich zusammenfassend folgendermaßen kennzeichnen: Es wird in der Weiterbildung ein mittlerweile schwer zu überschauendes Umweltbildungsangebot unterbreitet. Neben traditionellen Bildungsanbietern [z.B. die VHS usw.] gibt es zahlreiche neue Anbieter bzw. solche, die Umweltbildung zu ihrer zusätzlichen Aufgabe erklärt haben. Insbesondere ökologisch ausgerichtete Einrichtungen [z.B. die Umweltzentren] "durchmischen" den traditionellen Weiterbildungsmarkt. Neue Lernformen, die auch neues Interesse für die Umweltbildung wecken können, sind erkennbar und förderungswürdig [!!!]. Die personellen Voraussetzungen und die Qualifikationen der für die Umweltbildungsarbeit zuständigen Mitarbeiter von Bildungseinrichtungen und anderen Bildungsanbietern sind eher begrenzt und daher zu verbessern." Sechs Seiten weiter werden dann die Steuerungsinstrumente aufgeführt, "um neue Aktivitäten und Initiativen in der Umweltbildungsarbeit anzustoßen". Sie lauten: "Interministerieller Ausschuß für Umweltbildung auf Bundesebene, Umweltbildungskonferenzen auf Länderebene, Anreicherung von Bundeswettbewerben mit dem Themenspektrum "Umweltbildung", Dienstleistungszentren für die Umweltbildung [!!!], Weiterbildungsinitiative "Umweltbildung" für alle Bildungsbereiche und Kooperation zwischen ökologisch orientierten Initiativen, Institutionen, Verbänden, Kammern und Bildungseinrichtungen". Speziell für den Bereich "Weiterbildung" werden folgende Maßnahmen vorgeschlagen: "Länderprogramme "Zielgruppenansprache in der Umweltbildung", Umweltberatung durch Umweltbildung und Bildungsinitiative "Ökologische Aktion". Insgesamt genug Stoff für die ANU, um ihren Part im Umweltbildungsbereich zu verdeutlichen und auf das Umweltgutachten gestützt entsprechende Forderungen zu stellen. ([...] durch die Redaktion)
Bezug der Kurzfassung bzw. des Auszugs bei der Geschäftsstelle des Rates von Sachverständigen für Umweltfragen, 65180 Wiesbaden, Tel: 0611/7632210, Fax: 0611/731269