Wie könnten die bayerischen Umweltzentren funktionieren? Einen Lösungsansatz versuchen erstmals verschiedene Verbände in Bayern gemeinsam. Ausgehend von einem Arbeitspapier des ANU-Landesverbandes Bayern fordert nun auch die "Arbeitsgemeinschaft Umwelterziehung und -bildung in Bayern" (ARGE, ein Zusammenschluß von Bund Naturschutz, BLLV, GEW, Deutscher Alpenverein, Bay. Jagdverband, Bay. Philologenverband usw. im Bildungsbereich) eine Verbesserung der Rahmenbedingungen und langfristigen Absicherung aller bestehenden Initiativen der Umweltbildung und Ökostationen. Fehlende Mittel wären kein Argument, meinen ANU und ARGE, da 1 km Autobahn pro Jahr weniger als Grundlage für die Finanzierung von 40 Ökostationen genügen würden - und das bei geplanten 1500 km neuen Schnellstraßen. Anzustreben sind nach Wunsch der Verbände politisch unabhängige Trägerkreise, die staatlichen Institutionen und Personen eine dauerhafte Funktionsfähigkeit gewährleisten können. Ausreichende Geldmittel aus privaten oder öffentlichen Töpfen müssen den dauerhaften Betrieb sichern. Die Grundfinanzierung sollte über einen Fond erfolgen, der von den beteiligten Fachministerien, kommunalen Gebietskörperschaften und Verbänden ausgestattet wird. Bei der Einrichtung von Ökostationen ist eine gleichmäßige räumliche Verteilung anzustreben, d.h. Ökostationen müssen im ländlichen Raum ebenso installiert werden wie in Ballungsräumen. Bereits vorhandene Bildungseinrichtungen, die diesen Ansprüchen nahekommen, sind umgehend entsprechend zu fördern und auszubauen und haben Vorrang vor der Errichtung neuer Einrichtungen im selben Raum. Die kommunale Verflechtung einer Ökostation muß gewährleistet, die allgemeine Zugänglichkeit für die Bevölkerung vorhanden sein. Die regionale Verankerung trägt zur Dezentralisierung von Bildungseinrichtungen bei und ist damit ein wichtiges Instument regionaler Struturpolitik. Nach dem Kriterienkatalog von ANU und ARGE sollten Ökostationen folgenden Ansprüchen genügen: - Sie sind Informations- und Lernorte der Umwelterziehung und Umweltbildung mit regionalspezifischer Einbindung (Berücksichtigung vor Ort von Natur, Kultur und Geschichte). - Bau und Betrieb sollen nach vorbildlichen Umweltschutzkriterien bezüglich Bau, Außenanlagen, Energie, Verpflegung, Verkehrsanschluß, Wasser und Entsorgung erfolgen. - Naturerfahrung und ganzheitliches, handlungsorientiertes Lernen sind Schwerpunkte der Bildungsarbeit. - Ein fester Mitarbeiterstab für die fachlichen, pädagogischen und organisatorischen Aufgaben ist sicherzustellen. - Zu jeder Ökostation gehört eine adäquate Grundausstattung, deren Zusammensetzung nach der Aufgabenstellung und der anzusprechenden Zielgruppe auszurichten ist. - Bei jeder Ökostation muß ein Außengelände verfügbar sein. Im städtischen Bereich bedeutet dies, daß zum Gelände der Ökostationen naturnah gestaltbare Freiflächen gehören müssen. Ökostationen ohne direkten Naturbezug sind abzulehnen.
Kontakt und Informationen: Lukas Laux, ANU-Bayern, Nationalpark Bay. Wald, 94475 Grafenau, Tel: 08552/960034