Bildung und Partizipation

Bildung ist die Grundlage für einen nachhaltigen Lebensstil. Die Bayerische Nachhaltigkeitsstrategie enthält deshalb nicht nur Ziele für regenerative Energien und den Schutz natürlicher Ressourcen, sondern auch für die schulische und außerschulische Bildungsarbeit, sagt der bayerische Umweltminister Marcel Huber.

Bayern hat 1997 mit der Bayern-Agenda 21 eine Nachhaltigkeitsstrategie auf den Weg gebracht und kontinuierlich weiterentwickelt. Hierauf aufbauend hat die Staatsregierung am 11. Oktober 2011 den Entwurf einer Bayerischen Nachhaltigkeitsstrategie beschlossen. Sie umfasst nicht nur Natur- und Klimaschutz, sondern soll auch verlässliche Perspektiven sowohl für Familien mit Kindern als auch für ältere Menschen, in Großstädten wie auch im ländlichen Raum bieten. Ein weiterhin innovativer und starker Wirtschaftsstandort Bayern, eine zuverlässige Energieversorgung mit regenerativen Energieträgern sowie ein ausgeglichener Haushalt sind die zentralen Elemente. Konkrete Beispiele hierfür sind energieautarke Kommunen oder Mehrgenerationenhäuser.
Eine interministerielle Arbeitsgruppe hat zehn zentrale Handlungsfelder nachhaltiger Politik formuliert und Ziele, konkrete Maßnahmen und Lösungsansätze skizziert. Dazu gehören Klimawandel, zukunftsfähige Energie, Erhaltung und effizienter Einsatz natürlicher Ressourcen, Mobilität, aber auch Bildung und Forschung. Bildung muss die Grundlagen für einen nachhaltigen Lebensstil vermitteln, damit sich Kinder und Erwachsene aktiv an der Gestaltung eines ökologisch verträglichen, wirtschaftlich leistungsfähigen und sozial gerechten Lebensstils beteiligen. Schulische und außerschulische Bildungsarbeit stellt daher einen wesentlichen Bestandteil des Entwurfs der Bayerischen Nachhaltigkeitsstrategie dar. Außerschulische Bildungsarbeit umfasst unter anderem Umweltbildungseinrichtungen wie die staatlich anerkannten Umweltstationen, aber auch die Bildungsangebote von Vereinen, Naturschutzverbänden und Kirchen und die Verbraucherbildung.

Erstmalig wurde die breite Öffentlichkeit in die Diskussion über eine Nachhaltigkeitsstrategie eingebunden. Bürger waren ebenso wie Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Verbänden und Gesellschaft aufgefordert, über eine Dialogplattform im Internet eigene Bewertungen, Vorschläge und Anregungen einzubringen. Im Rahmen eines über zwei Monate laufenden Dialogverfahrens zwischen Dezember 2011 und Anfang Februar 2012 sind rund 2.000 Beiträge eingegangen. Nach Auswertung und Diskussion der Dialogergebnisse wird die interministerielle Arbeitsgruppe eine überarbeitete Fassung der Bayerischen Nachhaltigkeitsstrategie dem Ministerrat vorlegen. Die Staatsregierung wird voraussichtlich noch in diesem Jahr die endgültige Fassung beschließen.

Dr. Marcel Huber ist Bayerischer Staatsminister für Umwelt und Gesundheit.

www.nachhaltigkeit.bayern.de/nachhaltigkeitsstrategie