Naturerfahrung wichtiger als der moralische Zeigefinger

Natur verschwindet weiter aus dem alltäglichen Horizont von Jugendlichen. Der "Abschied" von der Natur setzt dabei immer früher ein, die glamouröse Konsumwelt überdeckt alles. Dies ist ein Ergebnis des neuen "Jugendreports Natur 2006", der vom Marburger Natursoziologen Rainer Brämer erstellt wurde. Die Studie bestätigte, dass auf die Natur bezogene moralische Appelle bei Jugendlichen fast keine Auswirkungen auf ihr Freizeitverhalten oder Umweltengagement haben. Vielmehr fördern Spontanbesuche im Wald, die jungen Menschen Raum für ihren Erlebnis- und Aktionsdrang bieten und nicht nur umweltpädagogische Ziele verfolgen, die Naturkompetenz. Allerdings brauchen sowohl Landkinder als auch Großstadtkinder heutzutage gezielte Anstöße, die natürliche Umwelt auf eigene Faust zu erobern.

Brämer, R.: Natur obskur - Wie Jugendliche heute Natur erfahren. oekom, München 2006, 182 S.,19,80 EUR, ISBN 978-3-86581-037-3, Zusammenfassung unter www.jagdnetz.de/ community/ dokumente/download/Report_Natur06.pdf