Entschieden wird am Regal

Die Politik bemüht sich um Nachhaltigkeit bei der Produktion von Gütern und dem Angebot von Dienstleistungen. Die Wirtschaft macht Angebote, die sich nach den Forderungen der Agenda 21 ausrichten. Der Staat vertraut auf das Konsumverhalten von mündigen KonsumentInnen. Wie und warum aber deckt sich unser Konsumverhalten wider besseres Wissen und Gewissen nicht mit den von der Allgemeinheit getragenen Forderungen nach Umweltschutz und Sozialverträglichkeit? Wer profitiert von den für nachhaltige Entwicklung eingesetzten Finanzen? Handeln KonsumentInnen nur, wenn sie die Folgen ihres Kaufverhaltens in ihrem eigenen Umfeld erleben? An konkreten Beispielen wird diesen Fragen nachgegangen gemäß der im Untertitel aufgestellten These, wonach der Verbraucherschutz am Verbraucher scheitert.

Mit jedem Geldschein, den wir ausgeben, stimmen wir darüber ab, welche Produkte auf dem Markt angeboten werden sollen. Wer sich für die Diskrepanz zwischen dem Konsumverhalten und den Forderungen der Bevölkerung für eine sozial gerechte, saubere, intakte Umwelt interessiert, findet dazu verschiedene Beispiele in der Sprache eines guten Journalisten. Auch wenn die auf Deutschland und die EU bezogenen Inhalte und Beispiele für Fachleute und engagierte Laien teilweise nicht neu sind, ergibt sich durch den Fokus "Handlungsebene Konsum" ein vielschichtiges Bild vom Konsumenten in der Informationsgesellschaft. Obschon die Tipps zur nächsten Konsumrevolution nicht revolutionär sind, bieten sie zumindest Anregungen. [Rosmarie Gebhard]


Zielpublikum: Fachleute der Umweltbildung, Laien, Aktive des Umweltschutzes

Gesamturteil: empfohlen

Pötter, B.: König Kunde ruiniert sein Land. Wie der Verbraucherschutz am Verbraucher scheitert und was dagegen zu tun ist. oekom, München 2006, 156 S.,

14,80 EUR, 26,60 CHF, ISBN 978-278-3-936581-92-8