Kinder in Ketten

Marie Dorigny, Sorj Chalandon
Kinder in Ketten
Ariston Verlag, Genf / München, 1993, DM 44,-

Kaum eine andere Menschenrechtsverletzung wird so einmütig verurteilt - und doch in so großem Umfang begangen - wie die Kinderarbeit. Auch in unserer Zeit gibt es weltweit noch ein Millionenheer von Kindern, die gezwungen sind zu arbeiten - oft unter gefährlichen Bedingungen, mitunter wie Sklaven. So beginnt der Vorspann dieses erschütternden Fotobandes. Er zeigt Achjährige beim Teppichknüpfen in Indien, Fünfjährige beim Ziegelherstellen in Kolumbien, Zehnjährige in einer Schmiede in Ägypten. Bilder, die ans Herz gehen. Beispiele für die gnadenlose Ausbeutung der eigenen Natur. Der Mensch als das schlimmste Raubtier. Aber es weckt auch Hoffnung. Der Verlag hat sich gegenüber dem Internationalen Arbeitsamt in Genf verpflichtet, für jedes verkaufte Exemplar dieses Buches 5 DM an die ILO (International Labour Organisation) zu spenden. Das Geld soll zweckgewidmet der Abschaffung der Kinderarbeit zugute kommen. Es ist aber insbesondere auch ein Buch für PädagogInnen in unserem Land. Nicht nur, um Spendenaktionen zu unterstützen oder aufzuzeigen, daß die Ausbeutung von Mensch und Natur meist Hand in Hand gehen. Die Botschaft lautet vielmehr: "Wer das Glück hat, in einem wohlhabenderen Teil der Welt leben zu dürfen, sollte nicht dem selbstgefälligen Irrtum unterliegen, daß Kinderarbeit in seinem Land vollends der Vergangenheit angehöre".