Atlas der Naturlandschaften - Paradiese unserer Erde

Roger Few
Atlas der Naturlandschaften - Paradiese unserer Erde
Frederking u. Thaler Verlag München, 1996, DM 49,80

Die "letzten" Paradiese müßte es im Untertitel richtiger heißen und mit einem bedauernden oder auch kämpferischen Aspekt verknüpft sein - denn der Autor ist sich dieser Problematik seines Vorhabens durchaus bewußt. Die Faszination aber überwiegt. "Das Buch soll den Menschen, die Wildnis nie erleben werden, die innere Reise dorthin ermöglichen - zu Paradiesen, die hoffentlich in ihrem Urzustand erhalten bleiben." heißt es in der Presseerklärung zum Buch. Ein frommer und überaus naiver Wunsch, denn es ist klar, daß diese Peep-show in das Intimste der Natur genügend Wagemutige aufbrechen lassen wird. Schade daß das Buch nicht auch gleichzeitig geeignete Beispiele für den permanenten Kampf um den Erhalt dieser wunderschönen Regionen unserer Erde liefert, anstatt nur zu locken. Das allerdings ist vollends gelungen! Das Buch zieht jeden Naturfreund an wie das Licht die Nachtfalter. Faszinierende Fotos, knappe und einfühlsame Texte, ansprechende Graphiken und übersichtliche Karten machen das Buch zu einer unbeschreiblichen Lesereise durch mehr als 40 Wildnisse unseres Planeten. Wer ganz genau hinsieht, entdeckt vielleicht auch das "Kleine, Unscheinbare und Alltägliche" in den Bildern und schafft somit den Sprung zur eigenen Umgebung: Wunder der Natur gibt es überall, man muß sie nur (selbst!) entdecken.