"Didaktische Planung ökologischer Erwachsenenbildung- ein Leitfaden"

Ulrich Müller
"Didaktische Planung ökologischer Erwachsenenbildung- ein Leitfaden"
Verlag Haag und Herchen, Frankfurt, 1993

Manch' PraktikerIn wird das Buch zu Unrecht nur kurz anschauen und sich dann mit Grausen abwenden: Bis auf wenige Einzeldarstellungen ausgewählter Methoden aus der umweltpädagogischen Praxis am Ende des Buches geht es Müller in seiner als Dissertation an der Philosophisch-Pädagogischen Fakultät der katholischen Universität Eichstätt vorgelegten Arbeit vor allem um die vielen theoretischen Fragen einer Planung von Erwachsenenbildung. Hier sollten auch die PraktikerInnen aufmerken und sich mit Begriffen auseinandersetzen, die leider in der Praxis noch viel zu oft "aus dem hohlen Bauch" heraus und wenig durchdacht benutzt werden: was versteht man z.B. unter den didaktischen Prinzipien "Ganzheitlichkeit" oder "Betroffenheit"? Welche Einzelziele einer ökologischen Erwachsenenbildung wer den der sensitiven, welche der kognitiven, welche der affektiven und welche der psychomotorischen Dimension zugeordnet? Wie können bestimmte Zielgruppen, z B. Eltern, ganzheitlich bzw. lebensweltnah und situationsorientiert angesprochen werden? Spannend und auch für Umweltzentren wichtig sind die im Ausblick andiskutierten "Fragen zur weiteren Forschung", etwa die fehlende Evaluation des Bildungsgeschehens, die Frage nach dem Bildungsbedarf der Zielgruppen oder der Nachholbedarf in der beruflichen Bildung. Sympatisch sind die politischen Forderungen des Autors, der sich u.a. für die bundesweite Einführung des Bildungsurlaubs und einer stärkeren finanziellen Förderung der Träger von Erwachsenenbildung ausspricht. Am Ende wird allen klar, daß eine gute didaktische Planung sich lohnt: pädagogisch, organisatorisch und auch finanziell.