Umweltbewusstsein: Jugendliche an der richtigen-Stelle abholen

Wer junge Erwachsene für Umwelt- und Naturschutz begeistern will, muss zunächst verstehen, in welcher Lebenswelt sie zu Hause sind, und dann ihren Bedürfnissen entsprechende Engagementformen anbieten. Jugendliche aus der sozialen Mittel- und Oberschicht wägen genau ab, ob sie sich durch freiwilliges Engagement wichtige Soft Skills aneignen können. Werden sie durch digitale Medien wie Clips oder Web-2.0 angesprochen, dann wählen sie bevorzugt spontane und unverbindliche Projektformen, die sich zeitlich mit Ausbildung und Beruf vereinbaren lassen. Dauerhafte Verpflichtungen in festen Vereinsstrukturen, vielleicht sogar mit straffer „Ideologie“, finden nur wenig Zuspruch. „Bildungsferne“ junge Erwachsene für Umweltthemen zu sensibilisieren erfordert andere Herangehensweisen, weil sie oft ihre ganze Aufmerksamkeit in die Bewältigung ihrer Alltagsprobleme stecken müssen. Alltagsfragen mit Umweltlösungen zu verbinden kann eine Möglichkeit sein, sozial Benachteiligte einzubinden. Diese Ergebnisse liefert eine von drei Vertiefungsstudien, die das Umweltbundesamt zum Umweltbewusstsein veröffentlicht hat.

Borgstedt, S.; Calmbach, M.; Christ, T.; Reusswig,-F.: Umweltbewusstsein in Deutschland 2010. Ergebnisse einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage. Vertiefungsbericht 3: Umweltbewusstsein und Umweltverhalten  junger Erwachsener. Download:  www.uba.de/uba-info-medien/4236.html