Die ANU ist ganz nah an ihren „Kunden“ [Jutta Emig

Die aktuelle Umweltbewusstseinsstudie hat erneut gezeigt, dass die Prinzipien einer nachhaltigen Entwicklung, wie schonende Ressourcennutzung, fairer Handel und Generationengerechtigkeit, bei der überwältigenden Mehrheit der Deutschen Zustimmung finden. Auch ist heute allen Bevölkerungsschichten klar, dass die Umwelt und das Klima gefährdet sind und ihr Schutz konsequente Maßnahmen fordert. Dazu hat die ANU seit ihrer Gründung einen maßgeblichen Beitrag geleistet. Im Bundesumweltministerium werden der ANU-Bundesverband und die zwölf Landesverbände als verlässliche und wichtige Akteure geschätzt, die sich sowohl politisch als auch praktisch für Umweltbildung in allen Bereichen des lebenslangen Lernens engagieren – vom Elementarbereich bis hin zur beruflichen Weiterbildung. Mit zahlreichen Fortbildungsangeboten, Tagungen, Materialien und Beratung unterstützt und stärkt der Bundesverband die Bemühungen seiner Mitglieder um Innovation und kontinuierliche Qualitätssicherung.
Mit ihren über 700 Mitgliedern ist die ANU ganz nah an ihren „Kunden“, sie kennt deshalb deren Bedürfnisse und kann ihre Angebote daran orientieren. Ein Blick in das Internetportal zeigt die Angebotsvielfalt.
Wenn sich nun das Umweltbewusstsein schon seit Jahren auf einem konstant hohen Niveau befindet, ist dann nicht auch die Aufgabe der ANU erfüllt? Diese Frage kann mit einem klaren Nein beantwortet werden. Denn die Umweltbewusstseinsstudie zeigt auch, dass zwischen Einstellungen und tatsächlichem Verhalten eine deutliche Kluft besteht. Oftmals stehen die Nachhaltigkeitsorientierungen im Konflikt mit persönlichen Wünschen, wie uneingeschränkt und eigenständig mobil zu sein, im eigenen Heim im Grünen zu leben und sich mit seinem Besitz gegenüber anderen zu profilieren. Die Bereitschaft vieler Menschen zur Änderung ihres Lebensstils schwindet, wenn sie das Gefühl haben, dabei auf Lebensqualität verzichten zu müssen. Die zukünftige Herausforderung für Umweltbildung besteht also darin, zu verdeutlichen, dass umweltschonende Lebensweisen und Lebensstile auch einen ganz persönlichen Gewinn an Lebensqualität und Gestaltungsoptionen eröffnen können. Hier wünschen wir uns die ANU auch weiterhin als kompetente Partnerin.

[Jutta Emig, Bundesumweltministerium]