Erfolgreiche ANU-Jahrestagung in Gut Sunder

Die ANU-Bundestagung fand vom 6.-7.November 1997 in der wunderschönen Umgebung des für Tagungen idealen NABU-Naturschutzseminars Gut Sunder statt. Wichtigstes Thema war die pädagogische Umsetzung der Agenda 21 in der ANU. Der Bundesverband legte eine Zwischenbilanz aus Sicht der Umweltzentren vor und diskutierte mit den Mitgliedern und Gästen über zukünftige Projekte und Maßnahmen. Zum Einstieg debattierten die Bundestagsmitglieder Eckart Kuhlwein (SPD), Dr. Päselt (CDU) und Gila Altmann (Die Grünen) kontrovers und lebhaft über politische Ziele der vertretenen Parteien, notwendige Lobbyarbeit für die Umweltbildung und Förder(un)möglichkeiten. Der Grundtenor lautete: gerade weil die Töpfe leer sind, müssen neue und unkonventionelle Wege zur Finanzierung gesucht werden, dies gilt auch für Anträge bei Stiftungen. Dabei besteht die Möglichkeit, durch Kontakte zu den Parteien mehr Druck zu machen. Im Anschluß daran entwickelten Dr. Heino Apel vom Deutschen Institut für Erwachsenenbildung (DIE) in Frankfurt und Jürgen Wolters (ARA / Forum Umwelt und Entwicklung) kontroverse Standpunkte zur Notwendigkeit, sich als Umweltzentrum oder UmweltpädagogIn mit dem Thema Agenda auseinandersetzen zu müssen. Die Thesen von Dr. Apel lauteten, daß Umweltbildung nicht zur Ideologisierung tauge, für die Umweltzentren sei vielmehr eine marktorientierte Bildung zum Überleben notwendig. Außerdem wären die Zentren mit ihrer pädagogischen Infrastruktur den Anforderungen einer "Nachhaltigkeitsbildung" nicht gewachsen. Wolters konterte, daß die Agenda gut geeignet für eine Politisierung der Umweltbildung wäre und daß das Einüben des persönlichen Beispiels für die Agenda 21 ein Gebot der Stunde ist. Darüber hinaus wird seiner Meinung nach im Bildungsbereich im Gegensatz zu woanders die Agenda besonders intensiv diskutiert. Anschließend stellte Jürgen Forkel-Schubert (Hamburger Umweltzentrum Karlshöhe)die ersten Ergebnisse der ökopädNEWS-Umfrage "Lokale Agenda und Umweltzentren" vor. Obwohl die Beteiligung relativ gering war und die Ergebnisse nicht als repräsentativ angesehen werden können, zeichnet sich ab, daß fast alle Umweltzentren sich in irgend einer Form mit der Agenda beschäftigen. Dabei befassen sich die Bildungsangebote überwiegend mit dem Natur- und Umweltschutzbereich. Fast alle Zentren berichteten , daß die Resonanz der TeilnehmerInnen auf die Veranstaltungen sehr gut war. (Die Ergebnisse der Umfrage können gegen Zusendung eines mit DM 2,- freigemachten Couverts bei der ökopädNEWS-Redaktion kostenlos angefordert oder über die ANU-Homepage im Internet abgerufen werden. Da die Umfrage laufend ergänzt wird, ist es möglich, sich mit einem Fragebogen noch an der Umfrage aus ökopädNEWS Nr. 75/76 zu beteiligen. Mit viel Spaß wirkten alle TeilnehmerInnen am nächsten Tag an drei Zukunftswerkstätten teil. Die Themen waren "Umweltzentren und Wirtschaft", "Umweltzentren und Schule" sowie "Umweltzentren als Promotoren der lokalen Agenda 21". Unter fachkundlicher Leitung der PsychologInnen von "Kontraste e.V. - Verein für folgenreiche Fortbildung" wurden interessante Projekte für die Zukunft erdacht. Nach Fertigstellung der Dokumentation (Dez/Jan) sollen die Ergebnisse an die Landesverbände verschickt werden und können dann abgerufen werden. (Bitte Rückporto in Briefmarken beilegen). Ein herzliches Dankeschön geht an Friedrich Bornsiep vom Landesverband Niedersachsen, der die Tagung sehr gut vorbereitete.