Berufsbegleitende Weiterbildung zur Umweltpädagogin und zum Umweltpädagogen

Die Nachfrage nach einer Aus- und Weiterbildung zur Umweltpädagogin bzw. zum Umweltpädagogen hält seit Jahren unvermindert an, ein Bedarf ist sicherlich gegeben. Wie sinnvoll ist sie aber angesichts des katastrophalen Arbeitsmarktes in diesem Bereich? Vielleicht muß man einmal einfach anfangen? In Bayern schlossen sich deshalb mehrere Träger der außerschulischen Umweltbildung zusammen, um im Trägerverbund ihrer drei Umweltbildungseinrichtungen eine berufsbegleitende Weiterbildung zur UmweltpädagogIn anzubieten: die Ökologische Akademie Linden e.V. (Thomas Ködelpeter), MobilSpiel e.V./ Ökoprojekt München (Marion Loewenfeld) und das Projekt Umweltpädagogik des Kreisjugendrings München-Land (Anke Schlehufer).

Grundlagen für den Aufbau der Weiterbildung waren u.a. die ökopädNEWS-Umfrage zum "Berufsbild UmweltpädagogIn" (1993) sowie ANU NRW-Tagung "Professionalität in der Umweltbildung" (1993) und weitere Umfagen und eigene Erhebungen in Bayern. Als Kooperationspartner unterstützen die Weiterbildung u.a. die ANU Bayern, die Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL) und die Katholische Stiftungsfach-hochschule München / Benediktbeuren. Im November 1996 wurde das Projekt auf einer Tagung in Plankstetten etwa 40 UmweltpädagogInnen aus Volkshochschulen, Umweltzentren und Verbänden erfolgreich vorgestellt und diskutiert. Für die Anwesenden war typisch, daß viele eine Doppelqualifikation besaßen und daß für die TeilnehmerInnen mit einer naturwissenschaftlichen Ausbildung eine Weiterbildung im umweltpädagogischen Bereich sinnvoll und nötig ist. Das Konzept der Weiterbildung sieht deshalb auch Elemente vor, die bisher in keiner existierenden ähnlichen Fortbildung enthalten sind: Kenntnisse und Kompetenzen im Sozialen Markting, Public Relations, Konfliktmanagement und Erschließen neuer Finanzquellen. Es gibt überraschend viele Berufsfelder, die für solche Absolventen in Frage kommen könnten: Kommunale und staatliche Verwaltungen, Betriebliche Aus- und Fortbildung, Fremdenverkehr, Krankenkassen oder Versicherungen. Die Weiterbildung erstreckt sich über zwei Jahre, Beginn Oktober 1997, Ende Juli 1999. Sie besteht aus sieben vier- bis sechstägigen Blöcken mit insgesamt 32 Ausbildungstagen.

Ein 28 Tage umfassendes Praktikum ist während der Ausbildung entweder in der eigenen Einrichtung oder in einem Umweltzentrum zu absolvieren. Nach erfolgreichem Abschluß erhalten die TeilnehmerInnen ein Zertifikat. Teilnahmevorausstzung ist eine abgeschlossene Berufsausbildung oder (Fach)Hochschulreife. Die Kosten für die TeilnehmerInnen belaufen sich voraussichtlich auf ca. 2.900,- DM. Darin enthalten sind die Kosten für Unterkunft und Verpflegung. Bis Dezember letzten Jahres zeigten bereits mehr als 74 Personen (davon 7 bundesweit) ihr Interesse, 5 haben sich bereits angemeldet. Geplant ist auch eine wissenschaftliche Begleituntersuchung unter den TeilnehmerInnen, die als Rahmen für Qualitätssicherung und Akzeptanz dienen soll. Das Curriculum enthält u.a. folgende Schwerpunkte: Ethische und gesellschaftliche Grundlagen, Verständnis Mensch:Natur, psychologische, pädagogische und naturwissenschaftliche Voraussetzungen, Methoden der Umweltbildung, zielgruppenspezifische Ansprache, Fund-raising, Projektmanagement u.v.m. Schwerpunktmäßig wird die Weiterbildung in der Ökologischen Akademie in Linden stattfinden, ein Baustein wird bei der ANL in Laufen durchgeführt, die Umweltzentren sollen Praktikaplätze in ganz Bayern anbieten. Weitere Informationen und Anmeldung bei MobilSpiel, Ökoprojekt, Marion Loewenfeld, Welser Str. 15, 81373 München, Tel: 089/7696025, Fax: 7693651

(Ein ausführlichere Darstellung ist in der Februarausgabe "Berichte des AK-Ökopädagogik", vom Februar 1997 enthalten).