"Neue Wege in der Umweltbildung"

Greenpeace (Hrsg.)
"Neue Wege in der Umweltbildung"
AOL-Verlag Die Werkstatt, Göttingen, 1995, DM 38,-

Mit diesem Buch sollen Beiträge zu einem handlungsorientierten und sozialen Lernen geleistet werden, nicht mehr und auch nicht weniger. Dies ist, um es vorweg zu sagen, voll und ganz gelungen. Interessant ist der Hintergrund dieses Buches - es ist die praktische Umsetzung der Ergebnisse des ersten Bandes von Greenpeace "Umweltängste - Zukunftshoffnungen" (AOL, 1993, vergriffen). Hier werden nun Beispiele und Ideen gegeben für die Schritte auf einem Weg, an dessen fernen Ende die Vision einer wiedergewonnenen Annäherung von Mensch und Natur, ebenso wie von Menschen untereinander stehen soll. Umweltbildung muß verstärkt kulturbezogene Elemente wie Bewegung, Spiel, Musik und Theater aufnehmen und soziale Kontakte, Kommunikation und Selbstbewußtsein fördern um die in Ängsten, Resignation und Verdrängungsprozessen gebundenen Energien kreativ umzuwandeln in selbstbestimmte, verantwortliche Aktivität. Sinnvollerweise wird zunächst versucht, eine Bilanz aus 20 Jahren Umwelterziehung zu ziehen - hier stellen u.a. Gerhard de Haan und Norbert Reichel ihre Kenntnisse aus langjähriger pädagogischer Arbeit zur Verfügung. "Umweltbildung als soziales Lernen" bietet ebenso wie das Kapitel "Andere Ansätze in der Praxis der Umweltbildung" eine interessante Mischung aus Praxis und Theorie, die auch für "alte Hasen" etwas Witziges und Neues bietet, z.B. die Verbindung von Umweltbildung mit Sprache, Musik oder den Medien. Eine "Mitwirk-Geschichte" von Edith Kramer steht am Ende - oder ist das der Anfang?