Wohlstand durch Vermeiden - Mit der Ökologie aus der Krise / Mehr Wohlstand mit weniger Energie - Energiesparkonzepte, Effizienzrevolution und Solarwirtschaft

Michael Müller, Peter Hennicke
Wohlstand durch Vermeiden - Mit der Ökologie aus der Krise / Mehr Wohlstand mit weniger Energie - Energiesparkonzepte, Effizienzrevolution und Solarwirtschaft
Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt, 1994, DM 19,80 / DM 19,90

"Wie nie zuvor in der Geschichte der Menschheit waren wir über die ökologischen Gefahren unseres Handelns so umfassend informiert wie heute, aber dennoch verhalten wir uns wie Zuschauer, die das Ganze zur Kenntnis nehmen, ohne daraus die Konsequenzen zu ziehen." Zwei wichtige Bücher von Michael Müller, dem umweltpolitischen Sprecher der SPD, und Peter Hennicke, Mitarbeiter des Wuppertaler Klima-Instituts. Im Buch "Wohlstand durch Vermeiden" zeigen sie eine Vielzahl an Ideen auf, wie sich ein gewisser Wohlstand und die Erhaltung der immer knapper werdenden Ressourcen vereinbaren ließen, wenn nur der "politische Mut" dazu aufgebracht würde. Im Folgeband "Mehr Wohlstand mit weniger Energie" ziehen Müller und Hennicke eine ernüchternde Bilanz: "Die Produktivität der Energienutzung hat sich in den 70er und 80er Jahren um rund 30 Prozent verbessert. Das war weit weniger, als bei konsequenter Einsparpolitik möglich gewesen wäre. Die Energiewende hat nicht stattgefunden". Die Bedingungen für einen Umbau haben sich sogar noch verschlechtert, weil sich die heimischen Firmen mit der Konkurrenz auf dem Weltmarkt messen und Kosten sparen müssen. Die Abhängigkeit vom billigen Erdöl sei deshalb unverändert hoch. Der Bundesregierung bescheinigen die Autoren mit gelegentlichem Sarkasmus und einer deutlichen Ungeduld "mangelnden Mut, Durchsetzungsschwäche und Phantasielosigkeit" und fordern sie auf, mehr zu tun, statt russisches Klimaroulette zu spielen. Zwei Bücher, die auch UmweltpädagogInnen auffordern, sich mit wichtigen Schlüsselthemen auseinanderzusetzen: die notwendige "persönliche Energie" aufzubringen für die Änderung des eigenen Konsumverhaltens sowie für eine politische Mitarbeit, um die Energiewende durchzusetzen.