Mit Sonne Kochen - für die Umweltbildung

Der Markt boomt: Kochen mit Sonne kommt in Mode! Allerdings zunächst einmal lediglich zu Bildungszwecken. Immer mehr Umweltzentren und Schulen versuchen sich an den einfach zu handhabenden Geräten. Es erstaunt, muß aber selbst erlebt und erfühlt werden, wie schnell das Wasser auch in unseren Breiten bei Sonnenschein (!) kochend heiß wird. Das regt zum Experimentieren und spielerischen Lernen an und ist somit für die Umweltbildung bestens geeignet: einen Sonnen-Tee gefällig? Ein Sonnenofenbrot? Oder vielleicht ein sonniges Spiegelei?

Bautypen

Vom Bautyp lassen sich vier verschiedene Modelle unterscheiden: ein "Parabolantennen"-Typ mit Reflektorspiegel, ein "Gewächshaus"-Typ als schwarze Kiste mit Glasdeckel, ein "Dachkollektor"-Typ mit Luft oder Öl gefüllt zum Einbau in Häusern und verschiedene "SonderTypen", z.B. Klappmodelle oder Typen mit Backröhre usw. Mitverursacht hat diesen Boom die Staatliche Berufsschule in Altötting, die mit ihrem Modell SK 12 (Typ Parabolantenne) neuen regenerativen Schwung in das Entwicklungshilfegeschehen brachte. Ihr Solarkocher wird inzwischen weltweit eingesetzt und in Berufsschulen nachgebaut. (Kocher ca. DM 450.-, Bezug: Hans Michlbauer, Tel: , Literatur: "Wir Kochen mit Sonne...", DM 10.- beim Staatsinstitut für Schulpädagogik, Abt. Berufl. Schulen, Arabellastr. 1, München). Einige Zentren (Schulbiologiezentrum Hannover Tel: 0511/1687665, Umweltzentrum Hamburg, Tel: 040/6402019) bieten verschiedene Geräte zur Ausleihe für Schulen an und führen Fortbildungen für LehrerInnen durch.

Vergleichstest

Das "European Comittee for Solar Cooking Research" (ECSCR) führte 1994 einen Vergleichstest mit 25 unterschiedlichen Modellen aus 8 Ländern durch, aus dem u.a. Energieleistung, Handhabbarkeit, Sicherheit und Bezugsquellen ersichtlich sind - ein "Muß" für alle Solarkoch-Freaks (kostenloser Bezug der Broschüre "Second International Solar Coker Test": ECSCR, Office of the Coordinator, c/o Synopsis, Route d'Olmet, F-34700 Lodève oder gegen 4.- in Briefmarken bei der Redaktion). Was fehlt sind oft Kontakte zu konkreten Entwicklungshilfeprojekten vor Ort: wer sich mit Zentralafrika beschäftigen will, der kann beim Projekt "Umweltzentrum im Tschad" mitmachen (Eine Tagung zum Thema Umweltbildung in Afrika ist für 1.9.95 in Hamburg geplant. Infos bei der Redaktion oder Dr. Ngaba-Waye, Unesco-Institut für Pädagogik, Feldbrunnenstr. 58, 20148 Hamburg, Tel: 040/44804140)

Weitere Literaturtips: "Kochen mit der Sonne", Globus 5/95, S. 44 berichtet über ein Projekt in Kenia und "Kochen mit der Sonne", Solarkocher-Baugruppe (Hrsg.), Energiewende-Verlag, Eschringen, DM 12.-enthält viele Bauanleitungen und praktische Tips.