ökopädNEWS-Umfrage 1995

Umweltbildung hat auch in den Zeiten der Rezession offenbar ihren Reiz nicht verloren. Die Zahl der ANU-Mitglieder wächst kontinuierlich. Auch die Zahl der Umweltbildungseinrichtungen stieg gerade in den letzten Jahren auf (der ANU bekannte) 430 Einrichtungen bundesweit, so daß wohl bald alle größeren Kommunen über ein eigenes Zentrum verfügen dürften - eine insgesamt erfreuliche Tendenz. Gleichzeitig wird der Umweltbildungsmarkt durch die Fülle neuer Angebote für Bildungssuchende aber auch immer unübersichtlicher.

Es droht den Zentren ein Konkurrenz- und Verdrängungskampf mit der Konzentration auf wenige große Einrichtungen. Möglicherweise liegt ein Ausweg in der Spezialisierung und Regionalisierung der Angebote, denn oftmals erreichen die Zentren nur einen Bruchteil ihrer Zielgruppen, und das selbst in ihrer unmittelbaren Umgebung. Neue Zielgruppen wie z.B. Betriebe oder Verwaltungen anzusprechen fällt schwer, deshalb werden neue Themen nur bedingt angegangen. Wollen die Zentren jedoch nicht zu Freizeit-Ökoparks mutieren oder bloße Dienstleister für Schulen werden, dann brauchen sie auch in Zukunft die Innovation und Vielfältigkeit, die sie zur Zeit gegenüber vielen staatlich reglementierten Einrichtungen auszeichnet. Zur Professionalisierung benötigt man allerdings hochqualifiziertes Personal - nur, wo kann man sich zum Umweltpädagogen ausbilden lassen? Wer hat Erfahrung mit neuen Zielgruppen? Wer bietet Praktika an, wer vertreibt Materialien zur Umweltbildung? Im Grunde genommen ist die ANU eine große Familie, deren Mitglieder sich aber kaum kennen. Letztes Jahr startete ökopädNEWS deshalb eine Umfrage über die Angebote von ANU-Zentren: die 35 Antworten wurden in einem Faltblatt aufgelistet und stellten somit eine bundesweite und aktuelle Übersicht des außerschulischen Umweltbildungsangebotes dar. Die Presseresonanz war groß, noch größer war das daraufhin einsetzende Interesse Dritter: über 200 Anfragen von Kommunen, Verbänden (u.a. B.A.U.M., Deutscher Verband für Landschaftspflege, DNR, Deutsche Sportjugend, DGG, BUND), Institutionen (Universitäten, Öko-Institute, GTZ, Werbefirmen u.a.) und Einzelpersonen forderten das vierseitige Faltblatt an. Mit Sicherheit dürfte dies positive Auswirkungen auf die Nachfrage nach Angeboten der aufgelisteten Zentren gehabt haben. Dieses Jahr wiederholen wir die Umfrage und bitten alle ANU-Zentren (sorry, nur für ANU-Mitglieder!) erneut um Beteiligung. Einfach den Abschnitt auf Seite 3 ankreuzen, ausschneiden und zurücksenden oder faxen. Wer Gutes tut, sollte auch darüber reden - wir helfen Euch dabei! Also ran an den Stift und dann ab die Post!