2015 sind über eine Million Menschen als Flüchtlinge nach Deutschland gekommen und der Zuzug hält an. Die aktuelle Situation ist eine Herausforderung für die Gesellschaft und stellt viele Menschen und Institutionen vor neue Aufgaben. Es gilt, in kurzer Zeit wirksame und flächendeckende Integrationsmaßnahmen für geflüchtete Menschen aufzubauen. Bildungsan-gebote sind dabei wesentliche Bausteine.
PädagogInnen aus Umweltbildungseinrichtungen berichteten der ANU von ihren aktuellen Erfahrungen mit der, für die meisten neuen, Zielgruppe geflüchteter Menschen. Umweltbildungsangebote eröffnen den neu ankommenden Menschen einen Zugang zur Natur, nutzen Methoden der kulturellen Bildung, bringen sie mit Umweltthemen in ihrem Alltag in Berührung, erklären den Sinn deutscher Regeln und Gesetze auch im Bereich des Umweltschutzes und bieten positive Möglichkeiten für Engagement und Mitgestaltung vor Ort. Dabei stehen ihnen Herausforderungen wie Sprachhindernisse, kulturelle Unterschiede, rechtliche Hürden oder Folgen von Traumatisierungen gegenüber. Abfragen innerhalb der ANU-Akteure haben einen Bedarf an Qualifizierung aufgezeigt. Fortbildung und Vernetzung zum Thema sind nötig, um sich wirksam auf die Zielgruppe einzustellen.
Die Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung (ANU) bietet mit ihren bundes- und länderweiten Netzwerken eine gute Voraussetzung, das Engagement der Akteure aufzugreifen, zu unterstützen und gemeinsam mit ihnen bedarfsorientierte Qualifizierungsangebote für MultiplikatorInnen der außerschulischen Umweltbildung zu generieren. Um erfolgreich agieren zu können, werden Kooperationen mit Sozial- und Wohlfahrtsverbänden geschlossen, die ihr Know-How mit der Zielgruppe geflüchteter Menschen einbringen werden. Im Sinne der Bildung für nachhaltige Entwicklung sind Partizipation und Interaktion mit den Akteuren und Kooperationspartnern wie auch mit den Geflüchteten selbst bestimmende Elemente des Projektes. Darüber hinaus ist eine unterstützende Öffentlichkeitsarbeit vonnöten, die Erfolge der Bildungsarbeit und der Integration und dabei auch konkrete methodische Anregungen weitergibt.
Das 20-monatige Projekt der ANU umfasst folgende drei Schwerpunkte:
- Zusammenarbeit mit den neuen Kooperationspartnern Deutsches Rotes Kreuz und terre des hommes: Ihre ExpertInnen für Flüchtlingsarbeit werden beratend und als ReferentInnen mitwirken,
- Ein Maßnahmenbündel zur Qualifizierung und Neugewinnung von Akteuren: Workshops, Tagung, kollegiale Beratung und Modellprojekte,
- Kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit für das Projekt: durch Ausbau der ANU-Website www.umweltbildung-mit-fluechtlingen.de in Vernetzung mit weiteren Medien der ANU und ihrer Partner.
Das Projekt wird in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung Landesverband Bayern e.V. durchgeführt.
Kontakt
Annette Dieckmann, ANU (Leitung),
Kaya Klein, Dipl.-Soziologin (Referentin)
ANU-Bundesgeschäftsstelle
Kasseler Str. 1a
60486 Frankfurt am Main
Tel. 069-977 833 9-0
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