Umweltbildung mit Geflüchteten (Erhebung)

Projekt "Außerschulische Umweltbildung mit geflüchteten Menschen - bundesweite Erhebung zu Ist-Stand und Qualifikationsbedarf"

Die ANU wird von März bis Juli mittels einer Online-Erhebung einen bundesweiten Überblick über vorhandene Aktivitäten, Herausforderungen und Fortbildungsbedarf schaffen und die Ergebnisse für MultiplikatorInnen, potenzielle Partner und Öffentlichkeit aufbereiten. Damit soll eine Grundlage für künftige Qualifizierungs- und Vernetzungsarbeit hergestellt werden. Als Themen bisher bekannter Umweltbildung mit Geflüchteten das Kennenlernen der Natur und Landschaft in der Umgebung einer Flüchtlingsunterkunft, das gemeinsame Gärtnern, Aktionen zur Streuobstwiesenpflege, die Umgestaltung von Flüchtlingsunterkünften oder Umweltbildungsangebote für Vorklassen in staatlichen Schulen bekannt. Praktika und Ableistung von Freiwilligendiensten sind Möglichkeiten zur Mitarbeit. Durch die öffentliche Darstellung dokumentierter Praxisbeispiele sollen Nachahmungen und Weiterentwicklungen sowie die Anbahnung von Kooperationen etwa mit Partnern aus dem Sozialen Bereich erleichtert werden. 

Ergebnisse der Erhebung zum Ist-Zustand und Fortbildungsbedarf der MultiplikatorInnen

An der bundesweiten Erbebung beteiligten sich 205 UmweltpädagogInnen, von denen rund die Hälfte bereits Angebote mit geflüchteten Menschen durchgeführt haben. Sie förderten den Spracherwerb bauten Vorurteile ab und boten Rahmen für interkulturellen Austausch. Wie erwartet, waren die häufigsten Themen Natur, Naturschutz und Garten. Abfall oder Ernährung wurden je bei 38 % der Anbieter aufgegriffen. Nur noch 12 % boten Bildungsangebote zum Thema Energie an. Möglichkeit zur aktiven Mitarbeit bietet insbesondere die Landschaftspflege. Fast alle Anbieter kooperierten mit Institutionen außerhalb der Umweltbildung und 59 % würden diese Kooperationen gerne intensivieren. Von den "Nicht-Erfahrenen" bekundeten die meisten Interesse, künftig Angebote für  Geflüchteten umszusetzen. Fortbildungsbedarf bei den MultiplikatorInnen besteht vor allem im Bereich Methoden, zu kulturellen Unterschieden und zum Thema Verständigung. Die Umfrageergebnisse wurden auf 20 Seiten zusammengefasst und können hier heruntergelden werden.

Erhebung_UB_mit_Gefluechteten_April_2016_f.pdf

403 K

© Bergwaldprojekt e.V. Annegret Range

Aktuelle Beispiele 2016

Die Erhebung ermittelte Praxisbeispiele, die ein breites Themen- und Methodenspektrum abstecken und im gesamten Bundesgebiet verteilt arbeiten: Angefangen bei der Abfalltrennung in Würzburg, über Berufsorientierungsangebote in Brandenburg bis hin zu Kunst in der Natur in Hessen werden 20 Projekte in Form von Portraits und Erfahrungsberichten vorgestellt.

Anschlussprojekt zur Fortbildung, Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit

In einem weiteren Vorhaben "Integration geflüchteter Menschen durch Umweltbildung" wird die ANU von Juni 2016 bis Dezember 2017 bundesweit Maßnahmen zur Fortbildung und Vernetzung anbieten. Dabei  wird als Internet-Plattform die Seite www.umweltbildung-mit-fluechtlingen.de, die zunächst auf Bayern ausgerichtet war, bundesweit ausgebaut.

Ansprechpartnerin
Annette Dieckmann, ANU (Leitung),
ANU-Bundesgeschäftsstelle Kasseler Str. 1a
60486 Frankfurt am Main
Tel. 069-716 733 29-21
E-Mail

Das Projekt wird gefördert durch