AG 5 Lokales Engagement und Bildungslandschaften

Präsentationen

Naturschutzbotschafter_Kauer_ZGF.pdf

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Urban_Biodiversity_Trail_Marina_Hethke.pdf

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Marina Hethke vom Weltgarten Witzenhausen stellte zu Beginn den „Urban Biodiversity Trail“ vor. Sie vertrat dabei Johanna Lochner, Ackerdemia e.V., die das Projekt im Rahmen eines GIZ-Programms für BNE entwickelte hatte. Ziel des „Urban Biodiversity Trail“ sei es, junge Erwachsene (Sekundarstufe II., Berufsschulen, Studierende, FSJ/FÖJ), zu befähigen, die Rolle der Pflanzenvielfalt in ihrem täglichen Leben zu erkennen. Ausgehend vom Tropengewächshaus in Witzenhausen führt der Trail an acht Lernorte in der Stadt (Apotheke, Bioladen, Blumenladen, Lehr- und Lerngarten, Supermarkt, Tropengewächshaus, Völkerkundemuseum, Weltladen) und ermögliche damit unterschiedliche Blickwinkel auf das Thema Biodiversität. Die Nutzung der Pflanzenvielfalt und die Verbindung von Mensch und Pflanze stehen dabei im Mittelpunkt. Es würde verdeutlicht, dass Menschen einerseits Ursache und andererseits Betroffene des weltweiten Verlustes von Biodiversität sind, berichtete Marina Hethke. Die Methoden Kreisgespräch, Gruppenarbeit an Lernorten in der Stadt, Gruppenpuzzle oder kreativ-künstlerische Aufgaben ermöglichten selbstständiges und kreatives Arbeiten. Perspektivwechsel regten zum kritischen Denken an und zur Be-wertung von Handlungsoptionen. Zum Schluss erstellt jede/r Teilnehmer/in einen „positive handprint“ zur Thematik des Erhalts Biologischer Vielfalt.

Beate Kohler vom „Forum Bildung Natur“ aus Berlin berichtete aus dem Projekt „Der Wald ist voller Nachhaltigkeit – lokale Vernetzung in der Elementarbildung“. Dabei wurden Forstleute und ErzieherInnen zur BNE qualifiziert und bei der Entwicklung von Bildungsangeboten zum Thema Nachhaltigkeit fachlich begleitet. BNE in der Kita habe zum Ziel, den Kindern anschaulich und altersgerecht die Wechselbeziehung zwischen Mensch und Natur zu vermitteln, ein Bewusstsein für die Auswirkungen des eigenen Handelns zu schaffen und einen verantwortungsvollen Umgang mit der Natur zu pflegen. Die Befragung von Expertinnen zum Beispiel aus einem Sägewerk oder einer Schreinerei gehöre zum pädagogi-schen Konzept, das viele Alltagsbezüge herstelle und Spannungsfelder zwischen Schützen und Nutzen sichtbar mache, berichtete Beate Kohler.

Das Projekt Naturschutz-Botschafter im Zoo Frankfurt wurde von Michael Kauer von der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt am Main (ZGF) vorgestellt. Bei den Naturschutzbotschaftern handelt es sich um ehrenamtlich aktive Personen, die von der ZGF in Kooperation mit der Stadt Frankfurt in intensiven Schulungen für die Arbeit an Info-Mobilen ausgebildet werden. Die Info-Mobile sind mit umfangreichen Materialen zu verschiedenen Themen wie Artenschutz, Regenwaldschutz und Vielfalt ausgestattet. Darüber hinaus finden Lagerfeuerabende, Kinonächte und Aktionswochen zur biologischen Vielfalt statt. Zielgruppe sind sowohl die Ehrenamtlichen, die gezielt geschult werden, als auch die BesucherInnen des Frankfurter Zoos. Zunehmend werden die Info-Mobile auch bei öffentlichen Veranstaltungen oder an Schulen im Großraum Frankfurt eingesetzt.

In der Diskussion bekräftigen die Teilnehmenden den Wert der lokalen Vernetzung und begrüßten, dass das Weltaktionsprogramm darin eines der prioritären Handlungsfelder vorsieht. Was Bildungslandschaften und ihre Qualität ausmacht, solle noch mehr kommuniziert werden. Um das Aufeinander Beziehen der Angebote der Bildungslandschaften zu sichern, benötigten schulische wie außerschulische Bildungseinrichtungen eine finanzielle Ausstattung. Regionale Vernetzung von Lernorten und Organisationen benötigten eine finanzierte Koordination. Wie diese institutionell zu verankern sei, blieb offen.