ökopädNEWS Februar 2025

ANU gegen Rechtsextremismus

Stellen wir uns folgende Situation vor: Nach einem ereignisreichen Tag im Wald sitzt die Gruppe ums knisternde Lagerfeuer. Es läuft eine angeregte Debatte zwischen den Teilnehmenden der Wildnispädagogik-Fort­bildung. Und plötzlich fällt eine irritierende Bemerkung mit völkischem Unterton, vielleicht eine vermeintlich harmlose Aussage zur „Reinhaltung“ der Natur und zu Heimat, die aber einen menschen­feind­lichen Subtext hat. Hier schwingt mehr mit als nur Naturliebe. Wie reagieren wir? Was bedeutet es, als Umweltpädagog*in in einer solchen Situation angemessen zu reagieren und eine klare Haltung zu beziehen? Denn solche Momente sind längst keine Sel­ten­heit mehr in unserem Arbeitskontext.

In der aktuellen Ausgabe der ökopädNews gehen wir auf dieses wichtige Thema ein. Annette Dieckmann, Vorsitzende der ANU, beschreibt in ihrem Beitrag, wie die ANU sich gegen rechtsextreme Einflussnahme positioniert und konkrete Maßnahmen ergreift wie Satzungsänderungen bzw. Angebote macht wie Fortbildungen und ein Positionspapier. Rechtsextreme Ideologien versuchen immer wieder, Naturschutz­themen für ihre Zwecke zu vereinnahmen – eine Entwicklung, die nicht unwider­spro­chen bleiben darf.

Ergänzend dazu beleuchten Dr. Karl Porges und apl. Prof. Dr. Uwe Hoßfeld von der Friedrich-Schiller-Universität Jena im „Blick­punkt“  basierend auf der „Jenaer Erklärung gegen Rassismus“, warum das Konzept der „menschlichen Rassen“ wissenschaftlich nicht haltbar ist – ein Wissen, das in der Bildungsarbeit noch viel stärker vermittelt werden muss.

Diese Ausgabe der ökopädNews ist eine Einladung zur Reflexion: Welche Begriffe und Bilder nutzen wir in unserer Bildungsarbeit? Wie schaffen wir sichere Räume, die für alle offen sind und men­schen­feindlichen Ideologien keinen Platz lassen? Und wie können wir Multiplika­tor*innen stärken, um auf problematische Aussagen und in schwierigen Situationen souverän zu reagieren?

Lasst uns gemeinsam daran arbeiten, dass Umweltbildung und BNE auch eine klare Haltung für Demokratie und Menschen­rechte einnimmt.

 

Eine bereichernde Lektüre wünscht

Larissa Donges

Mitglied des geschäftsführenden Bundes-vorstands der ANU