Spätestens seit den Corona-Lockdowns ist vielen Menschen die Bedeutung von Naturbesuchen als Ausgleich für die Zeit vor dem Computer bewusst geworden. Doch welches Potenzial haben Naturerfahrungen für die Bildung nachhaltiger Entwicklung? Wie kann Naturerfahrung im Sinne der BNE praktisch umgesetzt werden?
Um diese Fragen, die gestiegene Nachfrage nach Bildungsangeboten in und mit der Natur und viele weitere wissenswerte Beiträge geht die neuste Ausgabe der ökopädNEWS.
Foto: Ökoprojekt MobilSpiel e.V.
Liebe Leser*innen,
langsam, aber merklich werden die Tage nun wieder kürzer. Oft ist es dadurch schwierig, nach einem Bürotag noch ein paar Sonnenstrahlen zu erhaschen, frische Luft zu schnappen und sich die Füße im Grünen zu vertreten. Dabei ist dieser Ausgleich gerade nach langer Computerarbeit so guttuend. Die meisten werden das kennen; schon ein kleiner Spaziergang wirkt oft Wunder, entspannt und macht den Kopf wieder freier. Wie wichtig diese Naturzeiten für uns sind, haben viele Menschen spätestens in den Corona-Lockdowns gemerkt. Auch die Jugend-Naturbewusstseinsstudie 2020 hat gezeigt, wie hoch die Bedeutung von Natur für junge Menschen ist. In der Corona-Zeit hat sie sogar noch zugenommen. 1.003 Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren wurden im Frühsommer 2020 zu ihren Einstellungen und Meinungen befragt. Dabei zeigte sich, dass für 92 Prozent die Natur zu einem guten Leben dazu gehört. 88 Prozent der Befragten macht es glücklich in der Natur zu sein und 70 Prozent fühlen sich in der Natur manchmal so wohl, wie unter Freunden. Während der Corona-Krise hat die Wertschätzung für Natur für die Mehrheit der Jugendlichen zugenommen und für jede und jeden Zweiten ist Natur im Vergleich zu der Zeit vor der Pandemie wichtiger geworden. Dies scheint sich auch in der Nachfrage nach Bildungsangeboten in und mit der Natur bei Umweltzentren wieder zu spiegeln, wie Steffi Kreuzinger, vom Ökoprojekt MobilSpiel e.V. und Marion Loewenfeld, Vorstandsmitglied im ANU Bundesverband in dieser ÖPN-Ausgabe einführend beschreiben. Sie gehen in ihrem Artikel darauf ein, warum und wie ganz unterschiedliche Angebote im Bereich der Naturerfahrung ein wesentlicher Teil einer zeitgemäßen Bildung für nachhaltige Entwicklung sind. Im anschließenden Blickpunkt stellt Lena Stevens, ebenfalls vom Ökoprojekt MobilSpiel e.V., das Praxisbeispiel „Vier Elemente statt vier Wände“ vor. Bei diesen Outdoor-Workshops verbringen Jugendliche zwischen 10 und 14 Jahren gemeinsam in einer Gruppe einen Tag lang draußen in der Natur.
Eine bereichernde Lektüre wünscht
Larissa Donges
Mitglied des geschäftsführenden Bundesvorstands der ANU
Zur ökopädNEWS Oktober 2022