Um bis 2045 eine Netto-Null bei den Treibhausgasemissionen zu erreichen, braucht es immense Veränderungen, beispielsweise bei Schulen. Nicht nur, weil sie einen Bildungsauftrag haben. Auch ihr Ressourcenverbrauch und CO2-Fußabdruck spielt im Hinblick auf die angestrebte Klimaneutralität eine große Rolle. Gemeinsam mit dem Unabhängigen Institut für Umweltfragen (UfU) e.V. haben sich nun immerhin 40 erste Schulen in der Hauptstadt auf den Weg gemacht. Wie dies gelingen kann, beschreiben die Mitarbeitenden des UfU in dieser Ausgabe der ÖkopädNEWS. Und sie ziehen bereits ein wichtiges Fazit: Alleine gelingt der Wandel nicht! Kooperationen mit außerschulischen Bildungspartner*innen wie den ANU-Mitgliedern sind entscheidend, um einen gesamtgesellschaftlichen Wandel anzustoßen.
Liebe Leser*innen,
23 Jahre – das ist zwar noch eine Weile hin. Doch wenn man sich vorstellt, dass Berlin bis dahin klimaneutral sein soll, kommt einem der Zeitraum doch recht kurz und ambitioniert vor. Denn wenn wir auf die letzten 23 Jahre zurückblicken und Bilanz ziehen, sehen wir zwar manche Verbesserungen. Doch hin zur Klimaneutralität sind wir bisher nur die ersten kleinen Schritte gegangen. Um bis 2045 eine Netto-Null bei den Treibhausgasemissionen zu erreichen, braucht es immense Veränderungen, beispielsweise in den Bereichen Mobilität, Industrie, Energie, Ernährung, Landwirtschaft und im Gebäudesektor. Dabei sind auch Schulen einflussreiche Akteure. Nicht nur, weil sie einen Bildungsauftrag haben. Auch ihr Ressourcenverbrauch und CO2-Fußabdruck spielt im Hinblick auf die angestrebte Klimaneutralität eine große Rolle. Betrachten wir nochmals Berlin, heißt das, dass bis 2045 im Schnitt jährlich circa 36 Schulen klimaneutral werden müssen. Gemeinsam mit dem Unabhängigen Institut für Umweltfragen (UfU) e.V. haben sich nun immerhin 40 erste Schulen in der Hauptstadt auf den Weg gemacht. Am Anfang steht dabei oft erst einmal die Frage, was Klimaneutralität eigentlich genau bedeutet. Was ist der Unterschied zu CO2-Neutralität oder Treibhausgasneutralität? Und wie lassen sich in der Schule dann schnell und wirksam Veränderungen anstoßen? Zu Beginn kommen Schüler*innen, Lehrkräfte, Eltern und andere Mitarbeitende, z.B. des Gebäudemanagements, der teilnehmenden Schulen in Visionswerkstätten und weiteren Workshops zusammen. Dort analysieren sie beispielsweise den schuleigenen Ressourcenbedarf und suchen gemeinsam nach Lösungswegen, diesen langfristig zu senken. Wie dies gelingen kann, beschreiben die Mitarbeitenden des UfU in dieser Ausgabe der ÖkopädNEWS. Und sie ziehen bereits ein wichtiges Fazit: Alleine gelingt der Wandel nicht! Kooperationen mit außerschulischen Bildungspartner*innen wie den ANU-Mitgliedern sind entscheidend, um einen gesamtgesellschaftlichen Wandel anzustoßen. In diversen Projekten und Initiativen wie etwa dem „Schuljahr der Nachhaltigkeit“ in Hessen setzt sich die ANU bereits dafür ein, BNE langfristig in Schulen zu verankern. Im Sinne des Whole Institution Approach wird die gesamte Schule als Handlungsraum für Nachhaltigkeit und Klimaschutz in den Lernprozess einbezogen. Ein kleines, aber wichtiges Puzzleteil im Gesamtwerk Klimaneutralität!
Eine gute Lektüre wünscht
Larissa Donges
Mitglied des geschäftsführenden Bundesvorstands der ANU
Zur ökopädNEWS Juni 2022