Das UNESCO „Global Network of Learning Cities“ hat sich die Aufgabe gestellt, neue Strategien für die Zukunft zu entwickeln und lernende Städte zu schaffen. Seit 2012 gibt es dieses Netzwerk, in dem sich 229 Kommunen aus 64 Ländern organsiert haben. Was genau es mit den „Lernen Städten“ auf sich hat und welche Rolle die Bildung für nachhaltige Entwicklung in ihnen spielt, beschreibt Jürgen Forkel-Schubert in dieser Ausgabe.
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Liebe Leser*innen,
vor über 10 Jahren saß ich in einem Vortrag von Harald Welzer, Sozialpsychologe und Professor für Transformationsdesign, und erinnere mich heute noch genau an diesen Aha-Moment, an diese utopische und doch irgendwie nicht unrealistische Vorstellung, die seine Worte bei mir auslösten: Stadt könnte so viel anders aussehen! Wie wäre es zum Beispiel, wenn Fahrräder und Fußgänger*innen auf einmal genau so viel Platz hätten, wie die täglichen Blechlawinen? Warum akzeptieren wir die Auto-Dominanz als normal, statt Platz zu machen für nachhaltige Mobilitätsformen, Stadtgrün und Gemeinschaft im öffentlichen Raum? „Auto first, Mensch second“ stellte Jan Böhmernann in seiner Sendung im letzten September fest und sang aufgebracht: „Warum hört der Fahrradweg hier einfach auf?“ Vielleicht haben Sie dieses ZDF Magazin Royal auch gesehen und sich amüsiert? Wenn auch es natürlich tägliche, traurige Realität ist. Aber zum Glück gibt es viele Menschen, die die scheinbar selbstverständlichen Normen hinterfragen, die Wandel wagen und mit Utopien dort ansetzen, wo Veränderung möglich ist. Einzelne Menschen, Netzwerke, Initiativen Organisation und Kommunen, die aktiv werden und Weichen stellen für mehr Nachhaltigkeit in der Stadt von morgen. Mobilität ist dabei natürlich nur ein Thema unter vielen, die es anzupacken gilt.
So hat sich beispielsweise das UNESCO „Global Network of Learning Cities“ die Aufgabe gestellt, neue Strategien für die Zukunft zu entwickeln und lernende Städte zu schaffen. Seit 2012 gibt es dieses Netzwerk, in dem sich 229 Kommunen aus 64 Ländern organsiert haben. Was genau es mit den „Lernen Städten“ auf sich hat und welche Rolle die Bildung für nachhaltige Entwicklung in ihnen spielt, beschreibt Jürgen Forkel-Schubert in dieser Ausgabe.
Mit Ralf Behrens werfen wir außerdem einen Blick nach Hamburg. Er erklärt, warum Hamburg Teil des Netzwerks wurde und gibt praktische Tipps für Kommunen, die ebenfalls eine „Lernende Stadt“ werden möchten.
Eine lehrreiche Lektüre wünscht
Larissa Donges Mitglied des geschäftsführenden Bundesvorstands der ANU
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