In der Klimabildung sind persönliche Verhaltensänderungen, beispielsweise in den Bereichen Energie und Mobilität bereits seit Langem ein Thema. Neben der Vermittlung weiterer Handlungskompetenzen, die zu gesamtgesellschaftlichen und größeren strukturellen Veränderungen führen sollen, ist das persönliche Alltagshandeln natürlich nur ein Baustein. Denn viele Weichen müssen auf anderen Ebenen gestellt werden. Aber auch dieser Beitrag ist enorm wichtig. Wodurch Verhaltensänderungen bewirkt werden können und wie klimafreundliches Handeln entsteht, beleuchtet Alina Rösch in ihrem Artikel über Klimapsychologie und nachhaltige Bildungsangebote.
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Liebe Leser*innen,
vor wenigen Tagen veröffentlichte der Weltklimarat (IPCC) den 6. Sachstands bericht seiner Arbeitsgruppe 3 zur Minderung des Klimawandels. Seine Aussagen und Apelle sind deutlich: Der IPCC-Bericht fordert unter anderem große Änderungen unserer Lebensstile, etwa bei Wohnen, Mobilität oder Energieverbrauch. Die Welt müsse die Nutzung von Öl und anderen fossilen Brennstoffen stark reduzieren, die Elektrifizierung von Fahrzeugen vorantreiben, Wasserkraft und andere alternative Möglichkeiten der Stromgewinnung ausbauen und wesentlich energieeffizienter wirtschaften. Medial verhallte der Bericht weitestgehend ob der täglich grausamer werdenden Angriffe Putins und seiner Truppen gegen die Ukraine. Doch die Erkenntnis, wie sehr die beiden Themen zusammenhängen, ist sprunghaft gewachsen. Die Forderungen nach einem Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen und einem Stopp der Öl- und Gasimport aus Russland nehmen entsprechend zu. Viele Stimmen fordern, mit dem Geld für die Fossilen nicht weiter die Kriegskassen Russlands zu füllen. Sogar Energiesparen scheint nun en vogue, obwohl Reduktion und Verzicht ja bislang keine beliebten Themen in der Politik waren. Eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur ergab, dass tatsächlich viele Menschen seit dem Einmarsch der russischen Truppen in die Ukraine im Februar mehr Energie sparen als vorher. Der Hauptgrund dafür sind zwar die hohen Energiepreise. Immerhin 12 Prozent der Befragten sehen das Energiesparen jedoch als bewussten politischen Protest. Ein kleiner Wandel ist also erkennbar. In der Klimabildung sind persönliche Verhaltensänderungen, beispielsweise in den Bereichen Energie und Mobilität bereits seit Langem ein Thema. Neben der Vermittlung weiterer Handlungskompetenzen, die zu gesamtgesellschaftlichen und größeren strukturellen Veränderungen führen sollen, ist das persönliche Alltagshandeln natürlich nur ein Baustein. Denn viele Weichen müssen auf anderen Ebenen gestellt werden. Aber auch dieser Beitrag ist enorm wichtig.
Wodurch Verhaltensänderungen bewirkt werden können und wie klimafreundliches Handeln entsteht, beleuchtet Alina Rösch in ihrem Artikel über Klimapsychologie und nachhaltige Bildungsangebote. Im Blickpunkt schlägt Dr. Carolin Stangier den Bogen zu den Aktivitäten und Angeboten des Netzwerks BildungKlima-plus-56. Seien sie gespannt, was sich getan hat, seit wir 2018 zusammen mit dem NaturGut Ophoven e.V. das erste Mal in der ÖkopädNEWS von den Bildungszentren-Klimaschutz berichtet haben!
Eine spannende Lektüre wünscht
Larissa Donges Mitglied des geschäftsführenden Bundesvorstands der ANU
Zur ökopädNEWS April 2022