Klimaneutrale Schulen

ökopädNEWS Juni 2022

Um bis 2045 eine Netto-Null bei den Treibhausgasemissionen zu erreichen, braucht es immense Veränderungen, bei­spielsweise bei Schulen. Nicht nur, weil sie einen Bildungsauftrag haben. Auch ihr Ressour­cenverbrauch und CO2-Fußab­druck spielt im Hinblick auf die ange­strebte Klimaneu­tralität eine große Rolle. Ge­mein­sam mit dem Unabhängigen Institut für Umwelt­fragen (UfU) e.V. haben sich nun immerhin 40 erste Schulen in der Haupt­stadt auf den Weg gemacht. Wie dies gelingen kann, beschreiben die Mitarbeitenden des UfU in dieser Ausgabe der ÖkopädNEWS. Und sie ziehen bereits ein wichtiges Fazit: Alleine gelingt der Wandel nicht! Kooperationen mit außer­schulischen Bildungspartner*innen wie den ANU-Mitgliedern sind entscheidend, um einen gesamt­gesellschaftlichen Wandel an­zustoßen.

Liebe Leser*innen,

23 Jahre – das ist zwar noch eine Weile hin. Doch wenn man sich vorstellt, dass Berlin bis dahin klimaneutral sein soll, kommt einem der Zeitraum doch recht kurz und ambitioniert vor. Denn wenn wir auf die letzten 23 Jahre zurückblicken und Bilanz ziehen, sehen wir zwar manche Ver­besse­rungen. Doch hin zur Klimaneutralität sind wir bisher nur die ersten kleinen Schritte gegangen. Um bis 2045 eine Netto-Null bei den Treibhausgasemissionen zu erreichen, braucht es immense Veränderungen, bei­spielsweise in den Bereichen Mobilität, Industrie, Energie, Ernährung, Landwirt­schaft und im Gebäu­de­sektor. Dabei sind auch Schulen ein­flussreiche Akteure. Nicht nur, weil sie einen Bildungsauftrag haben. Auch ihr Ressour­cenverbrauch und CO2-Fußab­druck spielt im Hinblick auf die ange­strebte Klimaneu­tralität eine große Rolle. Betrach­ten wir nochmals Berlin, heißt das, dass bis 2045 im Schnitt jährlich circa 36 Schulen klima­neutral werden müssen. Ge­mein­sam mit dem Unabhängigen Institut für Umwelt­fragen (UfU) e.V. haben sich nun immerhin 40 erste Schulen in der Haupt­stadt auf den Weg gemacht. Am Anfang steht dabei oft erst einmal die Frage, was Klimaneutralität eigentlich genau bedeutet. Was ist der Unterschied zu CO2-Neutralität oder Treibhaus­gas­neu­tralität? Und wie lassen sich in der Schule dann schnell und wirksam Veränderungen anstoßen? Zu Be­ginn kommen Schü­ler*in­nen, Lehrkräfte, Eltern und andere Mit­arbeitende, z.B. des Gebäudemanagements, der teil­nehmenden Schulen in Visions­werk­stätten und weiteren Work­shops zusam­men. Dort analysieren sie beispielsweise den schul­eige­nen Ressour­cenbedarf und suchen gemeinsam nach Lösungswegen, diesen langfristig zu sen­ken. Wie dies gelingen kann, beschreiben die Mitarbeitenden des UfU in dieser Ausgabe der ÖkopädNEWS. Und sie ziehen bereits ein wichtiges Fazit: Alleine gelingt der Wandel nicht! Kooperationen mit außer­schulischen Bildungspartner*innen wie den ANU-Mitgliedern sind entscheidend, um einen gesamt­gesellschaftlichen Wandel an­zustoßen. In diversen Projekten und Initiativen wie etwa dem „Schuljahr der Nachhaltigkeit“ in Hessen setzt sich die ANU bereits dafür ein, BNE langfristig in Schulen zu verankern. Im Sinne des Whole Insti­tution Approach wird die gesamte Schu­le als Handlungsraum für Nachhaltigkeit und Klimaschutz in den Lernprozess einbe­zo­gen. Ein kleines, aber wichtiges Puzzleteil im Gesamtwerk Klimaneutralität!

Eine gute Lektüre wünscht

Larissa Donges

Mitglied des geschäftsführenden Bundes­vorstands der ANU

 

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