BNE mit mobilen Medien

ökopädNEWS August 2022

Digitale Bereicherungen wie Bestimmungs-Apps sind praktisch und leicht zu handhaben im Alltag. Auch Umweltbildungsangebote integrieren solche digitale Medien mittlerweile in ihr Programm. Dabei sollte allerdings gut abgewogen werden, welchen didaktischen Mehrwert das Medium wirklich bietet. Stefanie Horn von der Natur- und Umweltschutz-Akademie NRW (NUA) geht in ihrem Beitrag auf drei Apps ein, die nach dem SAMR-Modell das Potential haben, mehr Artenkenntnis zu vermitteln und das Naturbewusstsein zu fördern. Was es mit dem SAMR-Modell auf sich hat, beschreibt Dr. Joachim Schneider vom Naturerlebniszentrum Rhön in dieser Ausgabe.

Liebe Leser*innen,

beim Redigieren der Texte fiel mein Blick auf den neben mir im Regal stehenden „Rothmaler“, wie wir ihn im Studium kurz genannt haben – ein Standardwerk zur Pflanzenbestimmung in Deutschland. Wann habe ich den das letzte Mal zur Hand genommen? Ehrlich gesagt, ist das schon ziemlich lange her. Denn so schnell ist das Handy gezückt: Foto machen, ein paar Klicks und im besten Fall wird mir nach einigen Sekunden angezeigt, welche Pflanze ich vor mir habe. Das ist praktisch, vor allem, wenn man unterwegs keine schweren Bücher mitschleppen möchte. Bei Vögeln geht es mir ähnlich. Und da kommt noch hinzu, dass die Bestimmung oft erschwert ist, weil sich der Vogel im Geäst versteckt und somit die äußeren Bestimmungsmerkmale gar nicht sichtbar sind. Der Gesang lässt sich dann über die App aufnehmen, die mir anzeigt, welcher Vogel es vermutlich sein könnte. Diese digitale Bereicherung machen sich heute auch viele Umweltbildungsangebote zu Nutze und integrieren Bestim­mungs-Apps oder weitere digitale Medien in ihr Programm. Dabei sollte allerdings gut abge­wogen werden, welchen didaktischen Mehr­wert das Medium wirklich bietet. Steigert beispielsweise die App wirklich die Artenkenntnis und macht Lust, sich tiefergehend mit Flora und Fauna zu beschäftigen? Oder nimmt sie einem nur das Denken ab und ist eine zeitsparende, nette Spielerei? Stefanie Horn von der Natur- und Umweltschutz-Akademie NRW (NUA) geht in ihrem Beitrag auf drei Apps ein, die nach dem SAMR-Modell das Potential haben, mehr Artenkenntnis zu vermitteln und dasNaturbewusstsein der Nutzer*innen zu fördern. Was es mit dem SAMR-Modell auf sich hat, beschreibt Dr. Joachim Schneider vom Naturerlebnis­zen­trum Rhön in dieser Ausgabe. Neben ihren alltäglichen Praxiserfahrungen im Bereich der (digitalen) Bildung für nachhaltige Entwicklung, sind beide Autor*innen auch Mitglieder des Arbeitskreises „BNE in der digitalen Lebenswelt“ der ANU. Alle, die sich ebenfalls über BNE an der Schnittstelle zu Digitalisierung austauschen möchten, sind herzlich eingeladen, zu den beiden Kon­takt aufzunehmen und im Arbeitskreis mitzuarbeiten. 

Eine bereichernde Lektüre wünscht

Larissa Donges

Mitglied des geschäftsführenden Bundes­vorstands der ANU

 

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