Das aktualisierte BNE-Verständnis der ANU in der Version von Juni 2020 findet sich hier
Älterer Text mit weiteren Verlinkungen:
Wir verstehen unter Bildung für eine nachhaltige Entwicklung diejenigen Bildungsprozesse, die Menschen befähigen, die globalen Probleme der Gegenwart und Zukunft zu erkennen und zu bewerten sowie sich an den Entwicklungs- und Gestaltungsschritten zu beteiligen, die nötig sind, um heutigen und künftigen Generationen den Zugang zu den Ressourcen zu ermöglichen, die sie zur Erfüllung ihrer Bedürfnisse benötigen.
Durch die Dringlichkeit der Anliegen nachhaltiger Entwicklung und durch die Wortkombination Bildung für nachhaltige Entwicklung können sich Akteure der Umweltbildung leicht veranlasst sehen, das Erreichen politischer Ziele nachhaltiger Entwicklung (z.B. Reduzierung des Ressourcenverbrauchs auf eine bestimmte Größe) zum obersten Ziel ihrer Bildungsarbeit zu machen. Damit würde Bildung für eine nachhaltige Entwicklung aber das eigentliche Ziel von Bildung verfehlen - nämlich Menschen zu unterstützen, ihr Entwicklungspotential zu entfalten. Sie wäre darauf reduziert, Instrument der Politik zu sein bzw. ein Instrument derjenigen, die annehmen, dass ihre Sicht auf die Dinge die einzig mögliche ist. Und zum andern würde sie Gefahr laufen, erfolglos zu bleiben, da sich die mit Genügsamkeit und Verantwortung zusammenhängenden Ziele nicht ohne weiteres an Bedürfnisse der Menschen und vorhandene Trends anschließen lassen.
Wir plädieren daher dafür, Bildung für nachhaltige Entwicklung von einem reflexiven Bildungsverständnis her aufzubauen, das den Menschen Anlässe bietet, sich mit zukunftsrelevanten Themen auseinander zu setzen.
In diesem Fall wird nachhaltige Entwicklung innerhalb des Bildungsprozesses als normatives Konzept, dem das Ziel der Verteilungsgerechtigkeit zugrunde liegt, vorgestellt. Oberstes Ziel ist es, die Kompetenzen zu fördern, die benötigt werden, um die komplexen Zusammenhänge zwischen der ökologischen, ökonomischen und sozialen Dimension nachhaltiger Entwicklung nachzuvollziehen und an Lösungen für heutige und künftige Probleme mitzuarbeiten. Dazu gehört auch, eigene Bedürfnisse und Lebensstile zu reflektieren und die Tragweite des eigenen Handelns in Bezug auf die Ziele nachhaltiger Entwicklung abschätzen zu können, um sich je nach Situation bewusst für - oder aber auch gegen nachhaltiges Handeln entscheiden zu können.
Die Themenauswahl orientiert sich an den Schlüsselthemen der Agenda 21 und knüpft dabei an Bedürfnisfelder der potentiellen Zielgruppen an (z.B. Ernährung, Mobilität, Wohnen). Dabei wird einem konstruktivistischen Lernverständnis Rechnung getragen, das der Einsicht folgt, dass das, was gelernt wird, nicht von den Lehrenden, sondern von den Lernenden gesteuert wird. Gelernt wird nur das, was für die Lernenden passend und an vorhandenes Wissen anknüpfbar ist. Durch Alltags- und Handlungsbezug wird ein hoher Lernerfolg und auch die tatsächliche Umsetzung für sinnvoll erachteter Handlungsänderungen wahrscheinlicher.
In projekt- und prozessorientiertem Lernen werden konkrete Handlungsziele weniger vorgegeben, als im Laufe eines Bildungsprozesses gemeinsam gesteckt.
Dieses prozessorientierte und ergebnisoffene Bildungsverständnis erfordert in hohem Maße den Einsatz partizipativer Methoden. Damit werden Fähigkeiten der Menschen zur Beteiligung gefördert und somit auch das Anliegen der Agenda 21, alle gesellschaftlichen Gruppen (zum Bespiel in Lokale - Agenda-21 - Prozessen) einzubinden, unterstützt. Offene, zukunftsorientierte Gestaltungsprozesse bieten außerdem die Chance, auch die Menschen mitzunehmen, die einem freiwilligen Verzicht auf liebgewonnene Gewohnheiten (zunächst) nichts abgewinnen können, sich aber durchaus mit der kreativer Problemlösung beschäftigen wollen.
Bildung für eine nachhaltige Entwicklung entfaltet die Themen, soweit angebracht, aus ökologischer, ökonomischer und sozialer sowie globaler Perspektive. Hierzu sind vor allem Kooperationsstrukturen mit Institutionen und Initiativen aus unterschiedlichen Bereichen förderlich.
Die sich aus diesem Konzept ableitenden Aufgaben für Umweltzentren wurden von ANU 2000 unter Neun Aufgaben für Umweltzentren der Zukunft zusammengefasst und liegen auch den übrigen formulierten Kriterien zugrunde. Zur Vertiefung des theoretischen Hintergrunds finden Sie hier eine Auswahl an Beiträgen, weitere wichtige Artikel sind außerdem unter Literatur genannt.
Praxisbeispiele
(Eintrag vom 04.02.2013)
(Eintrag vom 04.02.2013)
(Eintrag vom 04.02.2013)

(Eintrag vom 28.01.2013)
Hintergrundtexte
(Eintrag vom 28.02.2013)
(Eintrag vom 04.02.2013)

(Eintrag vom 19.04.2012)
(Eintrag vom 29.01.2010)

(Eintrag vom 29.01.2010)

(Eintrag vom 29.01.2010)
(Eintrag vom 11.03.2009)
Praxismaterialien
(Eintrag vom 05.02.2013)
(Eintrag vom 04.02.2013)

(Eintrag vom 06.11.2012)
(Eintrag vom 12.03.2009)