Netzwerk - Europäische Umweltzentren unter einem Dach

Nach langer Vorarbeit haben Vertreter von Umwelt- und Naturschutzzentren aus Deutschland, Schweden, Italien und Finnland im saarländischen Ökologie-Zentrum Hofgut Imsbach einen europäischen Dachverband für Umweltzentren mit Namen "Econet Europe - European Network of Eco-Centers" (eeig) gegründet.

Der saarländische Umweltminister Stefan Mörsdorf begrüßte im Rahmen der Feierlichkeiten anläßlich der Ratifizierung des Gründungsvertrages auf dem Hofgut Imsbach die Initiative. Dabei hob er besonders die Notwendigkeit einer stärkeren Zusammenarbeit auf europäischer Ebene im Rahmen der Umweltbildungsarbeit hervor. Nach Mörsdorf komme gerade in einer Zeit, in der Kinder und Jugendliche zunehmend den Einflüssen der allgegenwärtigen Medien ausgeliefert sind, der aktiven Natur - und Umwelterfahrung eine starke Bedeutung zu. Neben den staatlichen Initiativen seien hierbei vor allem die Nicht - Regierungsorganisationen (NGO) gefordert.
Der Verband hat seinen Sitz im Hofgut Imsbach im saarländischen Ökologie-Zentrum genommen und wird von dort aus die Zusammenarbeit der Partner in Europa koordinieren. Neben dem renommierten Rantasalmi Institute of Environmental Education aus Finnland und dem Tingval-Eco-Centre im Südwesten Schwedens ist Italien mit vier Zentren der Region Friaul stark vertreten.
Joachim Herder, Koordinator der EUGemeinschaftsinitiative LEADER im Saarland sowie Geschäftsführer des Ökologie-Zentrums, wurde von den Mitgliedern des Netzwerkes einstimmig zum Vorsitzenden gewählt. Seinen vielfältigen europäischen Kontakten ist es zu verdanken, dass neben dem Weltdachverband des ökologischen Landbaus (IFOAM) eine weitere internationale Organisation im saarländischen Ökologie-Zentrum aktiv wird. Zu den Aufgaben des Verbandes nahm Herder Stellung: "Neben der Interessenvertretung der Zentren auf europäischer Ebene werden gemeinsame Projekte im Vordergrund stehen. Die Partner werden vom Austausch und der Weiterentwicklung umweltpädagogischer Konzepte und Angebote für ihre konkrete Alltagsarbeit profitieren. Die Fortbildung von Mitarbeitern und die Organisation von Jugendaustauschmaßnahmen tragen zu einem besseren Verständnis der Umweltproblematik in den Partnerländern auf einem gesamteuropäischen Hintergrund bei."
Einen besonderen Schwerpunkt legen die Zentren, die überwiegend in attraktiven ländlichen Regionen ihren Sitz haben, auf die Entwicklung von nachhaltigen und umweltverträglichen Tourismusangeboten.
Antonio Beltrame, Vizepräsident von Carnia LEADER in Friaul, hob vor allem die Bedeutung des Erfahrungsaustauschs zwischen den erfahrenen Zentren im Norden Europas und den neuen Initiativen in Italien hervor.
Alle Partner verfügen darüber hinaus über vielfältige Kontakte zu anderen internationalen Organisationen. Auf dieser Basis erwartet Armin Lang, Vorsitzender des Stiftungsrates des saarländischen Ökologie-Zentrums, für die Zukunft des Verbandes einen zügigen Ausbau und eine Stärkung durch weitere Mitglieder aus den übrigen Staaten der Europäischen Union. Das Ziel ist, durch eine engere Zusammenarbeit die vielfältigen Erfahrungen gegenseitig nutzbar zu machen und so eine starke Interessenvertretung aufzubauen.
Unter der Federführung der finnischen Partner wurde bereits ein Weiterbildungsangebot für Umweltpädagogen in Schulen, Bildungshäusern und Akademien erarbeitet, das nach der Erprobung im Rahmen des Verbandes auch in anderen europäischen Regionen angeboten wird. Ergänzt wird dieses Angebot durch eine Umwelt High-School für Jugendliche im Sommer 2000, ebenfalls in Finnland.

Joachim Herder

Weitere Informationen: www.econet-europe.de; E-Mail Joachim.Herderhofgut-imsbachde