Klima-Forschungsprojekt KLIMZUG-NORD
(Anpassungsstrategien für die Metropolregion Hamburg)

Steigendes Hochwasser an der Elbe, intensivere Schädlingsplagen in der Landwirtschaft und vermehrt vollgelaufene Keller durch Starkregenfälle sind mögliche Szenarien, die zeitnah in Norddeutschland auftreten könnten. Das Projekt KLIMZUG-NORD soll bis zum Jahr 2014 Lösungsansätze finden, mit denen künftig Folgen des Klimawandels in der Metropolregion Hamburg begegnet werden kann.
Denn dieser verstärkt künftig die schon bestehenden Spannungsfelder zwischen der wachsenden Metropole Hamburg und der sie umgebenden ländlichen Region, sowie zwischen den Anforderungen einer dynamischen Wirtschaftsregion und den Erfordernissen des Naturschutzes. Entscheidend für das Gelingen der Anpassung an den Klimawandel ist die Einbindung aller wichtigen Handlungs- und Entscheidungsträger der Region in eine gemeinsame Anpassungsstrategie (integrativer Ansatz). Der Schwerpunkt von KLIMZUG-NORD liegt auf der Entwicklung von Techniken und Methoden zur Minderung der Klimafolgen und der Anpassung von Gesellschaft und Ökonomie an die erhöhten Risiken durch den Klimawandel.
An KLIMZUG-NORD sind 6 Hochschulen, 6 Forschungseinrichtungen, 11 Behörden und behördennahe Einrichtungen sowie 10 Unternehmen direkt beteiligt. Hinzu kommen zahlreiche weitere assoziierte Partner. Unterstützt wird das Projekt von acht niedersächsischen Landkreisen und sechs schleswig-holsteinischen Kreisen der Metropolregion, sowie dem Landkreis Ludwigslust (Mecklenburg-Vorpommern).
Das Projekt verfolgt eine Verbindung von naturwissenschaftlichem, ökonomischem und technologischem Fachwissen. Politische, administrative, wissenschaftliche und privatwirtschaftliche Akteure schließen sich zu einem Klimaverbund zusammen, mit dem Ziel den Dialog zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik zu verstärken, um gemeinsam die Folgen des Klimawandels und konkrete Schwerpunkte des Handelns für die Metropolregion bis zum Zeithorizont 2050 aufzuzeigen.
Das KLIMZUG-NORD Netzwerk stellt sich folgende Aufgaben:
<ol start="1" type="1">Die Arbeit des Verbunds befasst sich vor allem mit den Themen Ästuarmanagement, integrierte Stadt- und Raumentwicklung sowie der Zukunftsfähigkeit von Kulturlandschaften. Die Verknüpfung der Querschnittbereiche Klimawandel, Naturschutz, Ökonomie, Kommunikation, Bildung und governance (verstanden als partizipatives, nicht-hierarchisiertes Regieren) kennzeichnet jedoch die interdisziplinäre Perspektive des Projekts.
Im Querschnittprojekt Bildung und Kommunikation wird pädagogischen Ansätzen zur Erschließung von bisher wenig diskutierten Klimaanpassungsmaßnahmen nachgespürt. Im Hintergrund steht die Annahme, dass Bildungsinitiativen einen sinnvollen und der Lebenswirklichkeit der Menschen entsprechenden Beitrag leisten, wenn es darum geht angemessen auf die regionale Unterschiedlichkeit von Klimaanpassungsmaßnahmen zu reagieren. Diese Maßnahmen sind allein durch technische und regulative Lösungen nicht umsetzbar. Die im Querschnittprojekt genutzten Methoden sind vielfältig: Sie umfassen Interviewtechniken ebenso wie didaktische Ansätze: Unter anderem Klimanovellen, die graphisch aufgearbeitete Sachinformationen bieten, partizipative und interaktive Ausstellungen die unter Beteiligung von Jugendlichen erstellt werden, oder E-Learning Plattformen als virtuelle Beteilungs- und Informationsforen. Rein appelative Ansätze zur Akzeptanz von technischen Lösungen (Stichwort Energiesparen) greifen zu kurz. Sie vermögen es beispielsweise nicht das Verhältnis von Lebensstilen und Klimaschutz adäquat zu thematisieren. Insofern versucht das Teilprojekt Bildung und Kommunikation wirksame Beteiligungsformate für alle gesellschaftlichen Gruppen anzuwenden und zu erproben.
Die Analyse der Ausgangslage betrachtete zunächst die Situation in (Umwelt)Bildungseinrichtungen: Bei der Befragung von 63 außerschulischen Bildungsanbietern stellte sich heraus, dass die PädagogInnen sich oftmals eigeninitiativ selbst weiterbilden und qualifizieren. Es herrscht großes Interesse das Thema Klimaanpassung in die Praxis einzubinden und zu problematisieren, was jedoch bislang nicht systematisch geschieht. Dies begründet sich vor allem an zu geringer finanzieller und personeller Ausstattung in den Einrichtungen.
Die zahlreichen im Internet verfügbaren Informationen, Materialien und Präsentationen beziehen sich auf norddeutsche Regionen und Landkreise und sind insofern für MultiplikatorInnen im Bereich Klimaschutz und –Anpassung, aus Verwaltungen und dem politischen Bereich interessant, aber auch für Studierende themennaher Fächer empfehlenswert. Auch interessierte BürgerInnen können sich über KLIMZUG-NORD detaillierte Informationen zu Möglichkeiten und Notwendigkeiten für Klimaschutz und die Anpassung an den Klimawandel auf kommunaler und regionaler Ebene erschließen. Nähere Infos und alle Materialien stehen unter www.klimzug-nord.de in den Bereichen Publikationen und Downloads zur Verfügung.
Kontakt:
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(Eintrag vom 10.02.2011)