Wirtschaftliche, soziale und globale Dimension einbeziehen

Umweltzentren der Zukunft haben neben der ökologischen auch die wirtschaftliche, soziale und die globale Dimension nachhaltiger Entwicklung im Blick

Die Lösungen lokaler wie globaler Probleme sind nur dann dauerhaft tragfähig, wenn alle genannten Perspektiven berücksichtigt werden. Dies fordert von UmweltpädagogInnen einen breiten Horizont aber auch umfangreiches Fachwissen über die unterschiedlichen Aspekte eines Themas.

Perspektivenvielfalt durch Kooperation

ReferentInnen verschiedener Disziplinen einzubeziehen und nach Kooperationsmöglichkeiten mit Eine-Welt-Gruppen und Unternehmen insbesondere dort Ausschau zu halten, wo die eigenen Fachkompetenzen nicht ausreichen, bringt ökologisch ausgerichtete Einrichtungen der Agenda 21 näher.

Zum Beispiel: Faires Frühstück

Mit Unterstützung der Kampagne "fairstärkung für Niedersachsen" vom Verband Entwicklungspolitik Niedersachsen wirbt das RUZ Schortens bei Bürgermeistern für die Umstellung auf fairen Kaffee, Tee und faire Präsentkörbe in Rathäusern.

Perspektivenvielfalt durch Teilnehmende

Eine Perspektivenvielfalt können auch die Teilnehmenden selbst in Bildungsprozesse einbringen, wenn sie mit geeigneten Methoden einbezogen werden.

Zum Beispiel: Challenged by energy

Arillus GmbH führte bei einem Outdoortraining zum Thema Energie PolitikerInnen und ManagerInnen ortsansässiger Unternehmen zusammen und förderte durch die ungewohnte Umgebung konstruktive Diskussionen trotz parteipolitischer Differenzen.

Ökonomische Perspektive

Was die regionale ökonomische Perspektive angeht, wird diese in der Umweltbildung anhand von Konflikten in der Nutzung der Lebensräume etwa durch Land- und Forstwirtschaft oder Tourismus vergleichsweise häufig thematisiert. Besonders anschaulich beziehen sich Projekte zum Thema Lebensmittelproduktion auf die ökonomische Seite des Nachhaltigkeitsdreiecks:

Zum Beispiel: Kooperation zwischen Schule und Unternehmen

Natur & Kultur e.V. Köln bringt am Beispiel "Pommes frites" die Akteure einer Produktlinie mit Schülerinnen der Großstadt Köln in Kontakt.

Makroökonomische Zusammenhänge sind da schon weniger anschaulich zu vermitteln, Plan- und Rollenspiele sind geeignet aufzuzeigen, dass es für ökologische wie für ökonomische Stabilität z.B. darauf ankommt vorausschauend zu denken und dass Konzentration auf nur einen Faktor ein System destabilisiert. Bei der Behandlung von Produkten wie Kaffee, Tee, Baumwolle oder Fußbällen werden in zahlreichen Projekten für Kinder und Jugendliche Prinzipien globaler Märkte anhand alltagsnaher Produkte veranschaulicht.

Zum Beispiel: Bananenspiel

Am Beginn einer Hafenrundfahrt der "Werkstatt 3" in Hamburg steht ein Spiel zur Verdeutlichung der Verteilung des Erlöses für Bananen: Während einige Kinder als "Händlerinnen" je eine Banane bekommen, bleibt am Schluss noch eine einzige Banane, die sich die übrigen Kinder als "ArbeiterInnen" teilen müssen.

Eine erfolgreiche Verbindung von Ökonomie und Ökologie liegt in der Ökotechnik. Mit regenerativen Energien kann, wie das Beispiel der Windkraft zeigt, auch Gewinn gemacht werden. Wie nebenbei informelle Bildungsprozesse initiiert werden können, zeigt

Rückenwind

Zur Finanzierung ihrer Landes-Umweltberatungsstelle haben zahlreiche evangelische Kirchengemeinden Bayerns sich nach eingehender Auseinandersetzung mit dem Thema - zur Beteiligung an einem Windrad entschlossen.

Die soziale Perspektive

umfasst die soziale Gerechtigkeit zwischen den Generationen sowie den Ländern der Erde sowie die soziale Verträglichkeit von lokalen Maßnahmen vor Ort. Zur sozialen Gerechtigkeit gehören auch die Berücksichtigung von Kinderrechten, die Geschlechtergerechtigkeit und die Einbindung benachteiligter, bildungsferner Milieus sowie von Menschen mit Behinderungen.

Zum Beispiel: Fußbälle

Wie weltweite Kinderarbeit und der Konsum von Freizeitartikeln zusammenhängen, erfuhren SchülerInnen im Jahr der Fussballweltmeisterschaft beim Projekt "Ein Ball fliegt um die Welt" von Ökoprojekt-MobilSpiel

Zum Beispiel: Mehr als nur ein Job

In der Öko-Station Stauden haben UmweltpädagogInnen und Sozialarbeiter Beschäftigung für arbeitslose Jugendliche in der Landschaftspflege geschaffen, dabei erfolgreich auch Eigen-Engagement gefördert und die Berufschancen verbessert.

Globale Perspektive

Einige der oben genannte Beispiele weisen bereits Wege, wie das Ziel der globalen Gerechtigkeit in die Bildungsarbeit eingebracht werden kann. Einen konsequenten Weg, Umweltbildung auch direkt mit Entwicklungszusammenarbeit zu verbinden, geht

Zum Beispiel: Nord-Süd-Zusammenarbeit in der UNESCO

Das Hamburger Umweltzentrum Karlshöhe und das UNESCO-Umweltzentrum CREFELD im Tschad sind eine modellhafte Partnerschaft eingegangen, die auf beiden Seiten Umweltbildung im Nord-Süd-Dialog und Technologietransfer fördert.

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Praxisbeispiele