Berlin: Senat kürzt schulische Umwelterziehung um 50%

Ende April dieses Jahres legte die "Ressortübergreifende Kommission zur Förderung der Umwelterziehung", in der Vertreter aus Wirtschaft, Verwaltung, Umweltzentren und Verbänden zusammenwirkten, eine Analyse der schulischen Umwelterziehung und Vorschläge für eine verstärkte Umwelterziehung in der Berliner Schule vor. Die "Konzeption für schulische Umwelterziehung" (Drucksache Nr. 12/1271, Plenarprotokoll 12/40) wurde nach zweijähriger Beratung fertiggestellt und ist in seinem inhaltlichen Umfang wohl einmalig für Deutschland. Sie führt Ziele und Probleme der schulischen Umwelterziehung auf und zieht Konsequenzen für alle Bereiche der Bildung, von der Lehrerbildung über die berufliche Umweltbildung und dem Lernen außerhalb des Schulgeländes bis zur umweltfreundlichen Schule. Obwohl eine Reihe von Vorschlägen kostenneutral, einige sogar sparend sind, hat nun der Senat alle Stellen zur schulischen Umweltbildung um 50% gekürzt - entgegen der früheren Beschlußlage, nach der nicht nur eine langfristige Sicherung, sondern sogar ein späterer Ausbau der Umweltbildungseinrichtungen vorgesehen waren. In einigen Einrichtungen, z.B. im Ökowerk Berlin, ist dadurch die pädagogische Arbeit in Frage gestellt, andere Zentren sind gar insgesamt im Bestand gefährtdet. Dieser Beschluß konterkariert klar die von den Fraktionen der CDU und SPD selbst geforderte stärkere Berücksichtigung gesellschaftlicher und politischer Aspekte in der Umweltbildung. Die Verbände fordern nun von der Schulsenatorin Ingrid Stahmer die Rücknahme des Kürzungsbeschlusses.

Weitere Informationen: Stiftung Naturschutz Berlin, Potsdamer Str. 68, 10785 Berlin, Tel: 030/2626001