Große Anfrage der SPD im Bundestag zum Thema Umweltbildung

In einer dpa-Meldung vom 16.8.96 wirft die SPD der Bundesregierung schwere Versäumnisse bei der Umweltbildung vor: Die Bundesregierung versage bei der Umweltbildung! Ein Kurswechsel zu einer ökologisch verträglichen Entwicklung sei nur dann zu schaffen, wenn in Vorschule, Schule und Beruf sowie in Wissenschaft und Forschung das Umweltbewußtsein ausgebildet werde. Dies erklärte die stellvertretende Vorsitzende des Umweltausschusses der SPD, Ulrike Mehl. Umweltbildung müsse mehr Gewicht im Unterricht und in der Forschung erhalten, auch in der beruflichen Aus- und Weiterbildung müsse praktische Umweltschutz-Kompetenz gefördert werden. Frau Mehl erinnerte daran, daß sich die Bundesregierung mit der Unterzeichnung der AGEDA 21 beim Umweltgipfel in Rio 1992 verpflichtet habe, eigene Konzeptionen für eine umfassende Umweltbildung zu erarbeiten. Nach wie vor fehlt jedoch ein schlüssiges Gesamtkonzept. (Dies hat der Ausschuß für Bildung und Wissenschaft des Deutschen Bundestages bereits vor 2 Jahren gefordert!).

Viele Initiativen in den Bundesländern und den Kommunen blieben ausgegrenzt. Gelder fehlen. Die SPD will deshalb durch eine große Anfrage im Bundestag die Defizite der Bundesregierung ins Licht rücken. Eine entsprechende Pressemeldung der SPD-AG Umwelt, Naturschutz & Reaktorsicherheit "Umweltbildung - Wegweiser zu einer nachhaltigen Entwicklung" (5 Seiten) kann aus der ON-LINE-Datenbank der Fraktion über Modem, Tel: 0228/1643510 oder im Internet: www.spdfrak.de abgerufen werden (Postalischer Bezug: Tel: 0228/1642728). Die Anfrage selbst besteht aus einem allgemeinen Vorspann und 56 Fragen. Kernpunkte sind dabei folgende Bereiche: 1) Umsetzung des Kapitels 36 der AGENDA 21, 2) Modelle und Konzepte in der Umweltbildung, 3) Umweltbildung in der schulischen Bildung und im Elementarbereich, 4) Bereich Hochschule, Wissenschaft und Forschung, 5) Bereich berufliche Bildung, 6) Bereich Weiterbildung, Fortbildung, Erwachsenenbildung und außerschulische Bildung, 7) Umweltbildung in Bundesbehörden. Viele Fragen beschäftigen sich indirekt oder allgemein auch mit der außerschulischen Umweltbildung in den Umweltzentren. Konkret werden die Umweltzentren in Frage 23 (Kap. 2) erwähnt: hier soll die Bundesregierung die Ergebnisse aus den BLK-Modellversuchen vorlegen, insbesondere ... zwischen schulischen und außerschulischen Institutionen wie Umeltzentren... In Frage 26 (Kap. 2) wird nach Kenntnissen der Bundesregierung über Projekte und Modelle zur Errichtung regionaler Umweltnetze und Umweltzentren, welche die Umweltbildungsangebote der öffentlichen und freien Träger koordinieren, gefragt.

Frage 32 (Kap. 3) will die Zusammenarbeit zwischen der Bundesregierung und DGU, ANU, DIE und GBU wissen und fragt nach geeigneten Maßnahmen, um diese Organisationen stärker als bisher zu unterstützen. Eine Fülle von Fragen, für deren Beantwortung die Bundesregierung nun Zeit bis zum April nächsten Jahres hat. Gute Gelegenheit auch für die Umweltbildungsverbände zur politischen Lobbyarbeit, wenn sie ihre Umweltbildungsarbeit als wichtigen Beitrag zur Umsetzung der AGENDA 21 verstehen.

Bezug der Großen Anfrage "Umweltbildung" (Drucksache 13/5238) beim Bundesanzeiger Verlagsgesellschaft, Postfach 1320, 53003 Bonn, Fax: 0228/3820844