ANU startet Projekt "Kontaktbörse Umweltbildung"

Der ANU, als Dachverband der deutschen Umweltzentren, sind derzeit ca 430 Einrichtungen bekannt, die im weitesten Sinne als "Umweltzentren" bezeichnet werden können. Die meisten Zentren arbeiten völlig unabhängig und häufig in Konkurrenz zueinander. Sie teilen oft dieselben Finanznöte und durchlaufen ähnliche Entwicklungszyklen. Ein Austausch über methodische oder organisatorische Probleme findet meist ebensowenig organisiert statt wie eine gegenseitige Unterstützung durch Weitergabe von Veranstaltungsterminen. Ein echtes Netzwerk mit Austausch von Materialien, Methoden oder ReferentInnen, ist Zukunftsmusik. Gegenseitiges Wahrnehmen und die eigene Einschätzung sind aber Hauptvoraussetzungen für das Zustandekommen eines gemeinsamen "Bildungsmarktes", bei dem Marktlücken entdeckt und erfolgreich in die eigene Marketing-Strategie eingebaut werden können.

Die Jahrestreffen der ANU und der Informationsdienst ökopädNEWS konnten bislang nur begrenzt hierzu einen Beitrag leisten. Nun gelang es dem ANU-Bundesverband bei der Deutschen Bundesstiftung Umwelt in Osnabrück Fördermittel für ein 3-Jahresprojekt zu bekommen, durch das ein verstärkter Austausch zwischen den deutschen Umweltzentren ermöglicht werden soll. Geplant ist der Aufbau einer "Kontaktbörse Umweltbildung in der ANU" (KUBA), die als überregionales Netzwerk zwischen den deutschen Umweltzentren funktioniert. Hierzu soll EDVgestützt eine zentrale Redaktion in Hamburg aufgebaut werden, die die in den Landesverbänden vorhandenen Informationen sammelt, auswertet und weitergibt. Gesucht werden zunächst geignete Kooperationspartner in den Bundesländern, die bereits über erste Erfahrungen mit Computernetzen verfügen. Schwerpunkt des Austausches sind insbesondere neue Bildungansätze zum Thema "Agenda 21".

Das Netzwerk soll aber nicht nur Informationen, z.B. Veranstaltungstermine, gemeinsame Kampagnen usw. transportieren, sondern stellt vielmehr ein Forum dar, um viele Themen und Probleme zu diskutieren und zu verbreiten. Die Kontaktbörse soll weiterhin helfen, geeignete Referenten oder Materialien zu finden oder bestimmte Vorhaben (z.B. regionale oder nationale Kampagnen) mit Gleichgesinnten auszutauschen. Durch den Aufbau einer Referentenbörse wird auch ein kleiner Beitrag zur Verbesserung der beruflichen Situation von UmweltpädagogInnen geleistet. Die Kontaktbörse soll später auf andere Institutionen aus Gesellschaft, Wirtschaft und Bildung (z.B. dem Deutschen Institut für Erwachsenenbildung, DIE) ausgeweitet werden. Daneben wird es aber weiterhin ökopädNEWS wie bisher als Printmedium geben. Das Projekt leitet Sibylle Hielscher, die ab 15.2.96 ihren Dienst im Hamburger Umweltzentrum Karlshöhe aufnimmt. Eigentlicher Start der Kontaktbörse wird jedoch erst nach Aufbau des Netzwerkes sein, voraussichtlich ab 2. Halbjahr 1996. Wer Interesse an einer Mitarbeit oder Kooperation hat, wende sich bitte an Frau Dr. Sibylle Hielscher, Umweltzentrum, Karlshöhe 60d, 22175 Hamburg, Tel: 040/6402019, Fax: 6402093