Die UN-Dekade BNE als Baustein

Als die ANU Mecklenburg-Vorpommern 2009 das Projekt „Lebenslanges Lernen – Regionale Koordination der BNE“ startete, war die UN-Dekade BNE bereits im vollen Gange. In viele Empfehlungen und Förderrichtlinien waren Aspekte einer BNE schon eingeflossen – allein an die Umsetzung wagten sich bis dato wenige Akteure.

 Zwar wurde BNE in schulischen Lernkontexten bereits in Programmen wie BLK “21“ und „transfer 21“ acht Jahre lang diskutiert und praktiziert, aber eine eigendynamische Verankerung gab es in Mecklenburg-Vorpommern noch immer nicht. In den Vorgesprächen mit den Fachressorts der einzelnen Ministerien und der Fondsverwaltung des europäischen Sozialfonds hatte sich heraus kristallisiert, dass die ANU mit diesem Projekt auf breite Unterstützung stoßen würde. Bei der regionalen Koordination der BNE sollten insbesondere außerschulische Bildungseinrichtungen in den Diskurs einbezogen und deren Angebote weiterentwickelt werden. Derzeit befindet sich das Projekt im sechsten Jahr seiner Umsetzung.

Die ANU Mecklenburg Vorpommern installierte mit diesem Projekt eine Erweiterung der zeitgleich forcierten Struktur der schulischen BNE-Beratung durch das Bildungsministerium. So wurde den vier in den Schulamtsbereichen Mecklenburg-Vorpommerns agierenden BNE-Schulberatern durch die ANU je ein BNE- Koordinator zur Seite gestellt. Die Koordinatoren der ANU haben vor allem die außerschulischen Akteure im Blick. Gemeinsames Ziel der Schulberater und der ANU-Koordinatoren: BNE sowohl in den Schulen als auch in den außerschulischen Bildungslandschaften zu verankern. Hierzu werden beispielsweise gemeinsame Lehrerfortbildungen durchgeführt und – als wesentliches Element des praxisnahen Lernens – die Öffnung der Schulen nach außen begleitet. Die ANU richtet dabei ihren Fokus einerseits auf die Unterstützung der außerschulischen Lernorte und andererseits auf die Qualitätsentwicklung von Bildungsangeboten im Sinne von BNE. Der Werkzeugkoffer der Projektakteure besteht aus den Elementen Beratung, Weiterbildung, Vernetzung und Marketing.
So entstand etwa im Zuge des Projektes ein „Bildungsatlas Umwelt- und Entwicklung für Mecklenburg-Vorpommern“, in dem die außerschulischen Bildungsangebote landesweit übersichtlich dargestellt sind und so von Schulen leicht genutzt werden können. Im Rahmen der Qualitätssicherung und der Unterstützung von außerschulischen Lernorten wurden zwei Bildungskoffer zu den Themen Erneuerbare Energien und Teilhabe/ Regionale Wertschöpfung für den Schuleinsatz entwickelt. Diese Bildungsmodule werden Multiplikatoren zur Verfügung gestellt. Derzeit diskutierte das Projektteam intensiv eine Weiterentwicklung in Richtung der Zielgruppe Berufsschulen.

Trotzdem bleiben geschaffene Strukturen und Ergebnisse fragil und werden permanent hinsichtlich ihrer Finanzierung infrage gestellt. Hier gibt es noch viel zu tun. Dabei lässt sich grundsätzlich am Ende der UN-Dekade konstatieren, dass die Bildung für nachhaltige Entwicklung in den letzten Jahren einen Schritt weiter gekommen ist. So ist zu beobachten, dass die eingehenden Anfragen von den Akteuren immer praxisbezogener und anwendungsorientierter werden und die Stan- dardfragen „Was macht ihr da eigentlich? Was soll das sein, BNE ?“ lange abgelöst wurden. Die Durchführung und Ermöglichung derartiger Projekte ist durchaus auch ein Verdienst der UN-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung. </div></div>

Jörg Friese

ANU Mecklenburg-Vorpommern

www.umweltbildung-mv.de