Nach dem Schneesturm.

London, J. und Firth, B.
Nach dem Schneesturm.
Aarau, Frankfurt a.M., Salzburg: Sauerländer 1999, o. S., Preis: Fr. 24.80

Zielgruppe: K,U

Schlagworte: Artenschutz, Lebensräume, Säugetiere

Gesamturteil: empfohlen

Inhalt: Auf einem abgelegenen Bauernhof bricht ein harter Winter herein. Es ist das Jahr des Kojoten. Die Schafherde friert jämmerlich auf der Weide. Eines Morgens fehlt ein Lämmchen. Kojoten! Voller Zorn nimmt der Vater sein Gewehr hervor und stürmt den Spuren nach, im Schlepptau seinen kleinen Sohn. Schon will der Vater anlegen und zum finalen Schuss ansetzen, da bewahrt ihn sein Sohn davor. Vier junge Kojotenwelpen tummeln sich um die Tiereltern. Der Kojotenvater hat seiner Familie nur zu Essen gebracht!

Beurteilung: Die schöne Geschichte mit feinen und wohltuend kurzen Texten und den naturnahen, aquarellartigen Bildern zeigt wichtige Aspekte im Zusammenleben von Mensch und Natur auf. Die Welt wird durch die Kinderbrille angeschaut und darum auch aus der Sicht des Knaben in der ich-Form erzählt. Ohne zu moralisieren und zu stark auf die Tränendrüse zu drükken, zeigt das Buch eindrücklich auf, dass ein Kinderherz einen Erwachsenen vor Gewalt bewahren und Leben retten kann. Und doch zeigt das Buch, dass auch die "Gegenseite" leben muss. Am Schluss legt der Vater seinem Sohn die Hand auf die Schulter und meint: "Es wird Zeit, dass wir einen grossen Hirtenhund finden, einen, der am Weidezaun wacht. Auch wir sind eine Familie." Ich habe das wunderschöne Bilderbuch auch meinen drei Kindern erzählt und dort ist es sehr gut angekommen. Wohl das wichtigste Indiz für den Wert eines Kinderbuches.