Umweltbildung und Konstruktivismus

Häusler, R.:

Erfundene Umwelt - Das Konstruktivismus-Buch für Öko- und andere Pädagogen.oekom, München 2004, 127 S., 24,90 EUR, ISBN 3-936581-73-8

Zielpublikum: höhere Berufsschule, Universität, Fachleute der Umweltbildung

Gesamturteil: sehr empfohlen

Die beste Zusammenfassung liefert bereits das Vorwort des Werkes selbst: "Dieses Buch hat ein Einleitungskapitel und drei Hauptteile. (...) Die drei Hauptkapitel sind durch die Begriffe Dekonstruktion, Konstruktion und Rekonstruktion rhythmisiert. Warum der Versuch, eine "konstruktivistische Wende" in der Umweltbildung anzustoßen, unbedingt notwendig ist, wird auf 127 spannenden Seiten dargelegt."

Beurteilung:

Das Buch enthält für Naturwissenschaftler schon erschreckend einfache Einsichten. Aussagen wie "In Wirklichkeit gibt es gar keine Ökosysteme" oder "Das menschliche Gehirn selbst ist es, das Umwelt und Welt erfindet" sind Beispiele dafür. Dahinter stecken profunde Argumentationsketten dazu, wie wir uns die Welt zurechtlegen und auf welche "Bildungs-Holzwege" uns dies führt. Stück für Stück werden unsere romantischen Bilder von Natur und intakter Umwelt seziert, die derzeit die Umweltbildung beherrschen. Dem Autor ist es gelungen, in ausgesprochen anregender Weise methodische Defizite der heutigen Umweltbildung aufzuzeigen. Er bietet einen Lösungsansatz, der uns "in Regionen (führt), in denen es um grundlegende Begriffe von Realität, (Um-)Welt und Erkenntnis und die daraus abgeleiteten Handlungskonzepte geht". Erfundene Umwelt ist unbedingt lesenswert.

<i>Ulrich Göttelmann</i>