Erstes Treffen von ÖkomobilistInnen in Recklinghausen:

- Umweltbildung "ökomobil" gemacht -
Immer mehr Einrichtungen und Initiativen in der naturschutzorientierten Jugend- und Erwachsenenbildung bedienen sich mobiler Einheiten, um mit ihren Zielgruppen vor Ort, d.h. im Wald, am See, an der Feldhecke, an ihren ökologischen Fragestellungen und Untersuchungsprojekten arbeiten zu können. Als Ergänzung zu den Umweltbildungsstätten überall im Lande bringen sie mit ihrer technischen Ausrüstung und ihrem umweltpädagogischen know-how Naturerkundungs- und -erfahrungsmöglichkeiten direkt zu den Zielgruppen in das mehr oder weniger vertraute Umfeld. Ob Bauwagen, Öko-Anhänger, Lastenfahrrad oder Ökomobil-Bus, es ergeben sich sowohl aus den Inhalten als auch aus der Form der Durchführung und Organisation eine Vielfalt von Erfahrungen für diese innovative Variante der Umweltarbeit. Dies zusammenzuführen und zu analysieren war Ziel einer Zusammenkunft von "ÖkomobilistInnen" in Recklinghausen. Beim 1. bundesweiten Treffen der haupt- und ehrenamtlich tätigen UmweltpädagogInnen im Naturschutzzentrum des Landes NRW am 3.-4.3.94 kam es zu einem ersten gegenseitigen Kennenlernen von 8 bereits rollenden Projekten, ihrer Beteiber und der methodischen und inhaltlichen Ansätze. Schwerpunkte waren die Formulierung von Vor- und Nachteilen und der spezifischen Ziele der ökomobilen Umweltbildungsarbeit. Vorteile waren u.a. der lokale Bezug und der "Ereigniseffekt", die vielen Eigenaktivitätsmöglichkeiten und die Tatsache, kostengünstig auch in dünn besiedelten Regionen vor Ort mit den Zielgruppen arbeiten zu können. Als größte Problemfelder kristallisierten sich die mangelnde Rückmeldung über den Lernerfolg und die kaum realisierbare Kontinuität als pädagogischer Nachteil heraus. Neben der meist dünnen Personaldecke (Allround-Menschen) und dem Zeitdruck existieren noch spezifische Probleme, wie z.B. die meist geringe Kenntnis der lokalen ökologischen Details, da Vorbesuche und umfangreiche Vorrecherchen aus Zeitgründen nicht möglich sind. Dieser Nachteil gegenüber den Umweltzentren mit ihrem bekannten Umfeld bietet jedoch den Vorteil der Belastungsverteilung in den Biotopen: durch die mobilen Einsätze werden stets wechselnde Naturräume mit den Gruppen betreten. Die von den Teilnehmern angeführten Ziele der mobilen Umweltbildung entsprechen dem dreistufigen Ansatz, mit dem Lernen vor Ort die Naturwahrnehmung zu fördern, Erlebnisse und Kenntnisse zu ermöglichen und Handlungsbereitschaft zu wecken. Als 4. Ökomobil-spezifisches Ziel konnte insbesondere der Effekt des lokalen Bezugs, des Lernens im eigenen Umfeld bzw. mit örtlichen (und oft Zentren-fernen) Zielgruppen herausgestellt werden. Das 2 tägige Treffen endete mit dem Wunsch, auf alle Fälle den Kontakt aufrecht zu erhalten. Das NZ NRW übernahm die Aufgabe, Informationsmaterial zu allen rollenden Umweltbildungsprojekten zu sammeln und das nächste Treffen im Frühjahr 1995 vorzubereiten. Dort sollvertiefend an weiteren Fragestellungen (Finanzierung, Ökobilanz, Erfolgskontrolle) gearbeitet und die Beschreibung dieses innovativen ökopädagogischen Arbeitsfeldes vervollständigt werden. Kontakt, sowie Zusendung weiterer Hinweise und Berichte an: Ottmar Hartwig, Umwltbus "Lumbricus" des NZ NRW, Leipnitzstr. 10, 45659 Recklinghausen, Tel: 02361/305445