Wieso die Ernährung in der Schule so wichtig ist

Vom IQ (Intelligenzquotient) über den EQ (Emotionale Intelligenz) zum ÖQ (Ökologische Intelligenz): Nachhaltigkeit in der Verpflegung bedeutet mehr als Biolebensmittel einzusetzen oder den Energie- und Wasserverbrauch zu reduzieren

Großküchen müssen heute viele Herausforderungen ganzheitlich und gleichzeitig bewältigen: Wie gestalte ich eine Verpflegungsleistung, die gleichermaßen attraktiv und wirtschaftlich tragfähig ist, mit der die Gesundheit und Leistungsfähigkeit aller erhalten und gefördert wird und die schließlich den aktuellen ökologischen und ethischen Anforderungen genügt?

Das trifft ganz besonders auf die Schulverpflegung zu. Hier besteht die Chance auf eine frühzeitige Verknüpfung zwischen der Verpflegungsdienstleistung im schulischen Umfeld und der Bildung für eine nachhaltige Entwicklung (BNE) im Unterricht. Die Erzeugung unserer Lebensmittel, ihre Verarbeitung, der Handel, die Zubereitung und die gemeinsamen Mahlzeiten sowie nicht zuletzt die Entsorgung von Abfällen dienen als äußerst ergiebige Tür in alle Themen einer nachhaltigen Entwicklung.

Bio in Kitas und Schulen

A’verdis – Beratungsagentur für nachhaltige Verpflegungslösungen – setzt sich an der „Schnittstelle Küche“ für diese Überzeugung ein, zum Beispiel als Partner der bundesweiten Kampagne „Bio kann jeder – nachhaltig essen in Kita und Schule“. Ziel des Informationsprogramms ist es, die Verantwortlichen in der Verwaltung und den Kantinen von Schulen und Kindertagesstätten sowie ErzieherInnen, LehrerInnen und Eltern auf den Wert einer gesunden und kindgerechten Ernährung aufmerksam zu machen. Das Konzept ist Teil der Initiative „In Form“ der Bundesregierung und seit 2008 offizielle Maßnahme des Nationalen Aktionsplans der UN-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung. Es beruft sich auf ein bundesweites Netzwerk aus Ernährungsexperten, Fachleuten der Biobranche und der Außer-Haus-Verpflegung. A‘verdis unterstützt Schulvertreter und Cateringunternehmen bei der Entwicklung oder Umstellung ihres Verpflegungsangebots zugunsten von ausgewogenen und bedarfsgerechten Speisen, deren Zutaten sich durch besondere Nachhaltigkeitsleistungen auszeichnen. Auf regionalen Workshops geben die Experten praktische Tipps, wie Küchenverantwortliche kostenneutral Produkte aus Bioerzeugung, saisonale und regionale Lebensmittel sowie Produkte, die umweltschonende Standards erfüllen oder Tierschutzbelange in besonderer Weise beachten, in ihre Speisepläne integrieren können.

Durch die berufliche Bildung schon vor dem Beruf mit bio anfangen


Vielfältige Produkte und Dienstleistungen sowie damit befasste Berufe gewährleisten unsere Lebensmittelversorgung und Ernährung. Diese nachhaltig zu gestalten, setzt gut ausgebildetes Personal voraus. Ein Projekt am Institut für Berufliche Lehrerbildung (IBL) der Fachhochschule Münster will die Lücke zwischen der Relevanz der Ernährung für eine nachhaltige Entwicklung und der fehlenden Verankerung in der Berufsbildung schließen.

Als fachlicher Partner für Nachhaltigkeit in der beruflichen Praxis arbeitet A’verdis am Projekt „Berufliche Bildung für eine nachhaltige Entwicklung in der Ernährungsbranche“ mit. Ziel ist die Erarbeitung und Etablierung eines modular aufgebauten Rahmencurriculums zur beruflichen BNE in Ernährung und Hauswirtschaft. Dabei sollen die wichtigsten Qualifikationsebenen des Berufsbildungssystems einbezogen werden – von der Helferstufe über die Fachkraft und Meisterausbildung bis zu einschlägigen Studiengängen. Gleichzeitig finden alle Berufe des Berufsfeldes Ernährung und Hauswirtschaft Berücksichtigung.

Das Bundesinstitut für Berufliche Bildung fördert das auf zwei Jahre angelegte Projekt im Rahmen seines Förderschwerpunkts Berufliche Bildung für eine nachhaltige Entwicklung aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF).

(von Dr. Carola Strassner, a‘verdis)

www.a-verdis.com
www.biokannjeder.de
www.fh-muenster.de/ibl/projekte/IBL_BBNE/Berufliche_Bildung_fuer_eine_nachhaltige_Entwicklung_Startseite.ph