ANU Sachsen kritisiert Umweltminister Vaatz

Im "Mitteilungsblatt 3/96" berichtet die ANU Sachsen über eine Veranstaltung in der Sächsischen Akademie für Natur und Umwelt im August in Bautzen. Hier überraschte der sächsische Umweltminister Vaatz (CDU) die über 100 Anwesenden aus Wirtschaft, Kirche und Verbänden mit seinen Zweifeln an der Wuppertal-Studie zum "Zukunftsfähigen Deutschland". Einerseits würden oft unbegründete Umweltängste aufgebaut, andererseits wären die Fakten durch vielfältige Umweltbildungsmaßnahmen hinreichend bekannt. Solange Bürgern, die nicht entsprechend handelten, von der Gesellschaft "Generalabsolution" erteilt würde, bestünde kein Anlaß weiterhin umweltbildnerisch tätig zu werden. Als die ANU dies scharf kritisierte und auf den Beschluß der Umweltminister vom Juni dieses Jahres hinwies, erklärte Vaatz sich für nicht zuständig, verwies an das Kultusministerium und meinte: "Von Selbsterfahrungstrips in der Natur halte ich letztendlich gar nichts." Die ANU Sachsen wird nun eine Stellungnahme des Ministers in Bezug auf den UMK-Beschluß fordern. Der Landesverband hat daraufhin im September ein sehr bemerkenswertes "Positionspapier" entwickelt, das sich mit der momentanen Situation der Umweltbildung in Sachsen befaßt und geeignete Lösungsvorschläge aufführt. Anderen Landesverbänden sei dies als Vorlage für eigene Aktionen empfohlen. Bereits vor einem Jahr legte die ANU Sachsen das "Quolsdorfer Programm" vor, das den UMKBeschluß von Radebeul (1994) als Grundlage hatte.

Kontakt: ANU Sachsen, Klaus Lindner, Straße der Nationen 32, 09111 Chemnitz, Tel: 0371/643643